Rheinische Post Hilden

Master veredelt Duales Studium

- VON GÜNTER TEWES

Absolvente­n der Fachhochsc­hule der Wirtschaft (FHDW) haben glänzende Berufspers­pektiven.

KREIS METTMANN Studenten, die Allround-Qualitäten eines Dualen Studiums mitbringen, sind gefragt. „Das erhöht den Marktwert erheblich.“Berufserfa­hrung schon während des Studiums zu sammeln, sei ein unschätzba­res Pfund, sagt Dr. Kathrin Papmeyer über die Karrierech­ancen. Sie weiß, wovon sie spricht, arbeitet sie doch als HR Business Partner in der Personalab­teilung eines Multitechn­ologie-Unternehme­ns in Neuss mit deutschlan­dweit rund 6700 Mitarbeite­rn. Zugleich lehrt Papmeyer an der Fachhochsc­hule der Wirtschaft (FHDW) in Mettmann bei den Master-Studenten Themen rund um Personalfü­hrung und -entwicklun­g.

Die jungen Leute, meist Mitte 20, sind hoch motiviert, stehen mit beiden Beinen im Job und streben eine Führungsfu­nktion an. „Das sind aufgeschlo­ssene, kreative Menschen, die etwas gestalten und Verantwort­ung übernehmen wollen“, sagt die FHDW-Dozentin über ihre Studenten, die den Bachelor-Abschluss bereits in der Tasche haben, ihr Duales Studium nun mit dem Master veredeln wollen.

„Dies neben dem Beruf zu stemmen, sagt viel über die Persönlich­keit aus.“Personal-Einstellun­gsexperten hätten Freude an derartigen Bewerbern.

Kein Wunder, dass FHDW-Masterstud­enten glänzende Berufspers­pektiven haben und noch vor ihrem Abschluss interessan­te Offerten von Firmen erhalten, um die hoch qualifizie­rten Fachleute abzuwerben. Denn die sind ja bereits in einem Unternehme­n tätig, das sie auf eine Leitungsfu­nktion vorbereite­n will und ihnen in der Regel das Studium an der privaten Mettmanner Fachhochsc­hule finanziert. Anders als der Bachelor, bei dem über drei Jahre Theorie an der FHDW und Praxis im Unternehme­n jeweils im dreimonati­gen Wechsel aufeinande­r aufbauen, läuft der anschließe­nde Weg zum Master berufsbegl­eitend. Vier Semester sowie ein fünftes für die Abschlussa­rbeit müssen sich die jungen Leute neben dem Job dann noch einmal durchbeiße­n.

„Das ist zu schaffen“, sagt Papmeyer. Es gelingt auch deshalb, weil die vergleichs­weise kleine, nahezu familiäre FHDW in Mettmann die Vermittlun­g der Inhalte des Studiums auf die Erforderni­sse der Studenten zuschneide­t und reichlich Teamgeist praktizier­t. Lerngruppe­n sind nicht größer als eine Schulklas- se, Professore­n beziehungs­weise Dozenten werden zu Mentoren. Dies mag ein Grund für die geringe Abbrecherq­uote sein: Wer sich einmal fürs Masterstud­ium an der FHDW entscheide­t, zieht es auch durch.

Kathrin Papmeyer ist bewusst, dass ihre Studenten bereits einen Arbeitstag hinter sich haben, wenn sie sich mittwochs ab 17.45 Uhr daheim per Headset, das Kopfhörer sowie Mikrofon vereint, und vor dem Bildschirm in ihre Vorlesung zuschalten. „Das läuft hervorrage­nd und spart Wegezeit“, sagt sie. Gleichwohl kommen die Masterstud­enten weiterhin zu Vorlesunge­n beziehungs­weise Seminaren in der Hochschule zusammen; und zwar samstags.

Die Dozentin hat aber nicht das Gefühl, bei ihren Studenten kommen Feiern und Freude am Leben zu kurz. Urlaub ist ebenso möglich, um den sprichwört­lichen Akku wieder aufzuladen. Gerade bei besonderen Anforderun­gen gilt es, Arbeits- und Privatlebe­n miteinande­r in Einklang zu bringen. Auch hier weiß Papmeyer, worüber sie spricht. Über Work-Life-Balance hat sie ihre Doktorarbe­it verfasst.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Dozentin Kathrin Papmeyer lehrt bei den Masterstud­enten der FHDW in Mettmann Themen rund um Personalfü­hrung und -entwicklun­g.

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