Mädchen dankt Erkraths Feuerwehr
Dankesworte oder -gesten sind auch für Aktive in Hilden eine Seltenheit.
ERKRATH/HILDEN (hup/-dts) Als am Samstagabend ein gasbetriebener Lavasteingrill im Restaurant „BachStuben“an der Bachstraße in Brand geriet, waren die Löschzüge Alt-Erkrath und Millrath sowie die hauptamtliche Wache und der Rettungsdienst mal wieder schnell am Ort. Alle Gäste hatten das Restaurant rechtzeitig verlassen können. Nach Eintreffen der Feuerwehr konnte der Brand schnell gelöscht werden. Drei Personen wurden wegen Verdacht auf Rauchgasvergiftung untersucht.
Ende gut, fast alles gut – und einen Tag nach dem Einsatz überreichte dann auch noch ein kleines Mädchen den Rettern einen selbst verfassten Text, um sich zu bedanken: „Die Feuerwehr ist nett und das Feuer ist böse. Viel Glück und Mut für immer“, schreibt Leyan, und bekommt mit dieser rührenden Nachricht gleich einen Ehrenplatz auf der Facebook-Seite der Erkrather Feuerwehr.
Auch wenn sich natürlich immer wieder erleichterte Bürger für die schnelle Hilfe der Wehr bedanken – so ein Dankesbrief aus Kinderhand rührt selbst den hartgesottensten Feuerwehrmann, weiß Sprecher Markus Steinacker. Ihren FacebookPost, mit dem sich die Feuerwehr für die „netten Zeilen“des unbekannten kleinen Mädchens bedankt, hat die Truppe daher mit vielen kleinen Herzen dekoriert. Diese kleine Geste sei etwas ganz Großes, schreibt die Wehr, die in ihrem Arbeitsalltag zuweilen auch das genaue Gegenteil erlebt: „Man wird beleidigt, beschimpft, angepöbelt, die Leute halten sich nicht an unsere Absperrungen und fahren in die Einsatzstelle hinein, und Silvester sind wir auch schon mit Raketen beschossen worden“, erzählt Markus Steinacker.
Die Erfahrung Steinackers bestätigt Stefan Tives von der Feuerwehr Hilden. Dank nach Rettungseinsätzen gebe es vielleicht einmal im Monat. Aber nach Brandeinsätzen? Daran kann sich Tives aus 16 Dienstjahren nicht erinnern. Nur 2014, nach dem Großeinsatz an der Herderstraße, bei dem Hildener Feuerwehrleute schwer verletzt wurden, gab es eine groß angelegte Aktion von Bürgern – Tage später kamen aber auch wieder E-Mails mit der kritischen Frage, ob man nachts unbedingt mit Martinshorn unterwegs sein müsse.