Stadt gedenkt NS-Opfers Klemens
Der Kommunist wurde am 7. Juli 1933 in Hilden verhaftet und erschossen.
HILDEN Hermann Klemens war ein einfacher Arbeiter. Er wurde am 12.August 1900 in Düsseldorf geboren, wohnte mit seiner Frau und seinem Sohn an der Richrater Straße in Hilden – und er wurde nicht einmal 33 Jahre alt. Sein Vergehen: Er war Kommunist – und das reichte im Nazi-Deutschland unter dem neuen NSDAP-Reichskanzler Adolf Hitler bereits aus, um getötet zu werden.
Am 7. Juli 1933 – fünf Wochen vor seinem Geburtstag – wurde Hermann Klemens gemeinsam mit 39 anderen mutmaßlichen Kommunisten verhaftet. Ihnen wurde vorgeworfen, „sich heimlich neu zu organisieren“, indem sie „Zusammenkünfte abhielten und verbotene Schriften lasen und verbreiteten“. Nach schweren Misshandlungen wurde Hermann Klemens in der folgenden Nacht auf dem Weg vom Polizeigefängnis Kirchhofstraße ins Rathaus erschossen – „auf der Flucht“, wie es damals hieß. Ein Mithäftling sagte später aus, Klemens sei an den Misshandlungen gestorben, die ihm von zwei Beamten zugefügt worden seien. Seine Schwägerin, die Krankenschwester war, habe dies an den Verletzungen erkannt.
Zum Andenken an Hermann Klemens wird an seinem Grab auf dem Hildener Hauptfriedhof nun eine Hinweistafel errichtet.
Für kommenden Samstag, 7. Juli, 12 Uhr, hat Bürgermeisterin Birgit Alkenings dazu in die Kapelle des Hildener Hauptfriedhofs eingeladen.
Ein noch schwärzeres Kapitel in ihrer mehr als 1000-jährigen Geschichte hat die Stadt Hilden allerdings am Abend des 9. November 1938 erlebt. Da drangen Uniformierte Nazi-Fanatiker in die Wohnungen jüdischer Bürger ein, verwüsteten die Einrichtungen, misshandelten und töteten Menschen offenbar wahllos. Am Ende der Reichsprogromnacht waren sieben Tote zu beklagen.
Gegen einen der Polizisten im Fall Hermann Klemens wurde übrigens zunächst ein Ermittlungsverfahren wegen Tötung eingeleitet, das dann aber niedergeschlagen wurde. Klemens liegt seit 1945 in einem Ehrengrab der Stadt Hilden. Seine Frau zog später nach Solingen, wo sein einziger Sohn Heinz dann Polizist wurde.