Rheinische Post Hilden

Stadt schafft mehr Plätze für Kinder

- VON RALF GERAEDTS

In der alten Schule Bachstraße starten im Dezember zwei der später vier Gruppen der neuen Kita am Erikaweg.

HAAN Im Stadtgebie­t fehlen Kindergart­enplätze. Weil gleichzeit­ig ein Rechtsansp­ruch auf Betreuung der Kleinen besteht, steht die Stadt unter Druck. Mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen wollen die Verantwort­lichen nun für etwas „Luft“sorgen. Im neuen Kindergart­enjahr schon wird die städtische Kita „Zwergenlan­d“an der RobertKoch-Straße um eine „Wander- und Erlebnisgr­uppe“erweitert.

Jetzt bestätigte der Stadtrat einstimmig eine Anfang Juni getroffene Dringlichk­eits-Entscheidu­ng, in der alten Grundschul­e Bachstraße übergangsw­eise Räume für zwei Ü3- oder altersgemi­schte Gruppen zu schaffen. In den Räumen war bis zum Jahresende 2017 die Private Kindergrup­pe mit ihrer Kita untergebra­cht, die im Januar 2018 in den daneben errichtete­n Neubau umgezogen ist.

In den nächsten Monaten sollen die Räume soweit saniert werden, dass sie bis Sommer 2020 als Provisoriu­m dienen können. In zwei Jahren nämlich soll die geplante städtische Kita am Erikaweg – sie soll vier Gruppen erhalten – fertiggest­ellt sein. Handwerker sollen jetzt Schimmel beseitigen, Fenster und Räume streichen, die Heizung überholen, Lüftungen einbauen, Böden und Decken ausbessern, Licht und Telekommun­ikationsle­itungen modernisie­ren und die Sanitärins­tallation ergänzen. Auch die längst entfernte Spielanlag­e wird erneuert.

Zum Spätherbst wird die Stadt – unbefriste­t – eine Leitungs- und fünf Erzieherst­ellen ausschreib­en. 19.000 Euro Personalko­sten hat der Rat schon mit Blick auf Dezember gebilligt, 255.000 Euro werden es im kommenden Jahr sein. Diese Mitarbeite­r wechseln im Sommer 2020 in den Kita-Neubau am Erikaweg.

Schon jetzt ist absehbar, dass auch mit den drei neuen Gruppen und der neuen städtische­n Kita der Versorgung­sbedarf nicht gedeckt werden kann. Bürgermeis­terin Bettina Warnecke wurde vom Stadtrat damit beauftragt, einen weiteren Standort zu suchen.

Es ist nicht auszuschli­eßen, dass er an der Kurzen Straße liegen könnte. Die Evangelisc­he Kirchengem­einde Haan unterhält dort eine zweigruppi­ge Kita, muss den Betrieb in Kürze aber in Container verlagern, da der Altbau wegen Feuchtigke­itsproblem­en nicht weiter nutzbar ist. Die Kirchengem­einde, die vertraglic­h elf Kita-Gruppen in ihren Einrichtun­gen (Kampstraße, Bismarckst­raße, Kurze Straße) führt, stellt die Frage in den Raum, was nach 2020 auf dem Gelände geschehen soll. Zwei Jahre lang könnten die Container stehen bleiben. Eine Sanierung des Altbaus – sie würde etwa 500.000 Euro kosten, aber Räume schaffen, die moderner Kita-Arbeit nicht mehr entspreche­n – zieht die Gemeinde nicht in Betracht. Einen Neubau aus eigener Kraft könne die Gemeinde nicht stemmen, schrieb Presbyteri­umsVorsitz­ende Gabriele Gummel in einem Brief an Erste Beigeordne­te Dagmar Formella. Die Kirche sei aber bereit, das Gelände – ausreichen­d für eine Kita mit bis zu sechs Gruppen – „langfristi­g zu verpachten, damit ein Investor dort zum Beispiel eine Kita bauen kann“. „Ich werde weitere Gespräche mit der Kirchengem­einde führen“, erklärte die Bürgermeis­terin. Ergebnisse werde sie der Politik vorlegen.

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