Rheinische Post Hilden

Ausstieg geplant: Haniel verkauft Metro-Anteil

- VON GEORG WINTERS

DUISBURG/DÜSSELDORF (gw) Der Düsseldorf­er Handelskon­zern Metro bekommt einen neuen Großaktion­är. Zwei Investoren aus Tschechien und der Slowakei übernehmen vom Familienko­nzern Haniel im ersten Schritt 7,3 Prozent der Anteile und könnten auch die restlichen 15 Prozent von der Duisburger Unternehme­nsgruppe kaufen. Damit würde eine Ära zu Ende gehen. Haniel ist seit mehr als fünf Jahrzehnte­n an Metro beteiligt, aber mit der wirtshcaft­lichen Entwicklun­g und dem Aktienkurs sehr unzufriede­n. Die Metro-Aktie ist mit einem Minus von mehr als 28 Prozent im bisherigen Jahresvela­uf einer der großen Verlierer an der Börse. Der Konzern hat Probleme vor allem bei den Real-Warenhäuse­rn und im Russland-Geschäft.

DUISBURG/DÜSSELDORF Nach mehr als fünf Jahrzehnte­n gemeinsame­n Weges bahnt sich beim Duisburger Familienko­nzern Haniel der Ausstieg aus dem Metro-Engagement an. Im ersten Schritt verkauft Haniel 7,3 Prozent seiner Beteiligun­g am Düsseldorf­er Handelskon­zern. Käufer ist die EP Global Commerce GmbH, die auch eine sogenannte Call-Option über die restlichen 15,2 Prozent der Stammaktie­n hat. Bis wann dieses Recht zum Kauf gelten solle, darüber sei Stillschwe­igen vereinbart worden, sagte ein Haniel-Sprecher am Freitagabe­nd auf Anfrage unserer Redaktion. Auch über den Kaufpreis für das 7,3--Prozent-Paket war zunächst nichts bekannt. Die gesamte Mertro ist an der Börse 4,3 Milliarden Euro wert.

„Haniel ist seit langem bestrebt, sein Unternehme­nsportfoli­o zu diversifiz­ieren, auszubalan­cieren und zu erweitern. Vor diesem Hintergrun­d und nach reiflicher Überlegung haben wir entschiede­n, dass es für die Metro AG“von Vorteil sein wird, neue Investoren zu gewinnen“, erklärte Haniel-Chef Stephan Gemkow am Freitagabe­nd. Die Duisburger haben in der jüngeren Vergangenh­eit ihren Metro-Anteil bereits schrittwei­se zurückgefa­hren. Dass sie nach der Aufteilung des alten Handelskon­zerns in die neue Metro und den Elektronik­händler Ceconomy unzufriede­n sind mit der Entwicklun­g und dern Börsenkurs, ist ein offenes Geheimnis. Das dürfte die Führung der neuen Metro mit dem Vorstandsv­orsitzende­n Olaf Koch an der Spitze einschließ­en.

EP Global Commerce ist ein relativ junges Unternehme­n, das dem Slowaken Patrik Tka und dem Tschechen Daniel Katinsky gehört. Das Duo hav EP Global Commerce eigens für den Kauf der Metro-Anteile gegründet. Die beiden sind in Deutschlan­d weitgehend unbekannt, in ihren Heimatländ­ern dagegen durch Investment­s in der Energiebra­nche und im private Banking sehr wohl. An der neuegegrün­deten Gesellscha­ft hält Ketinsky den Angaben zufolge 53 Prozent, Tka die restlichen Anteile.

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