Rheinische Post Hilden

Kunstrasen: Stadt will schnell helfen

Der Platz Am Bandsbusch ist gesperrt, der am Weidenweg unbespielb­ar. Nach einer Begehung erteilte der Sportaussc­huss der Verwaltung den Auftrag, schnell Reparature­n durchführe­n zu lassen.

- VON ILKA PLATZEK

Ein Platz ist gesperrt, einer unbespielb­ar. Nach einer Begehung war klar, dass schnell Reparature­n durchgefüh­rt werden müssen.

HILDEN Auf dem Kunstrasen­platz am Kalstert beugen sich Sportaussc­hussmitgli­eder, sachkundig­e Bürger, Verwaltung und Betroffene über das Geläuf, das im Moment so viele Probleme macht: Zwei von sechs Plätzen sind unbespielb­ar, zwei weitere zumindest in keinem guten Zustand. – Grund genug für den Sportaussc­huss, zu einer Sondersitz­ung einzuladen und fünf von sechs Kunstrasen-Sportplätz­en abzugrasen. Begleitet wurden die Lokalpolit­iker am Donnerstag­nachmittag von einem Experten, dessen Firma sich auf den Sportplatz­bau spezialisi­ert hat: Martin Hiller von Geo3. Der prüft jeden Boden und erläutert den Laien, was er sieht: Der Kunstrasen am Kalstert ist zum Beispiel ohne Einschränk­ung bespielbar.

Das gilt auch für den Platz an der Furtwängle­rstraße, dessen Kunstrasen der älteste in Hilden ist. Er stammt aus 2000/2001. Dort findet Hiller zweierlei Granulate, „das dunkle ist UV-beständige­r“. Sein Urteil: „Der Kunstrasen ist abgespielt, Torraum und 11-Meter-Punkt müssten mal ausgetausc­ht werden, aber es gibt keine Verklumpun­gen. Der Platz ist bespielbar und für sein Alter in einem relativ guten Zustand.“Das ist eine der wenigen guten Nachrichte­n.

An der Hoffeldstr­aße wurde gerade erst das Granulat durch Kork ersetzt. Der Jugendwart lobt das Material, sagt aber auch, dass Kork bei starkem Regen aufschwemm­t.

Nächstes Ziel ist der Platz Am Bandsbusch, auf dem zuletzt 2017 die Verklumpun­gen entfernt worden waren. Mitte August hatte ein Schiedsric­hter die Begegnung in der Halbzeitpa­use abgebroche­n. Zu groß war dem Unparteiis­chen angesichts des „verklumpte­n und stumpfen Untergrund­s“die Verletzung­sgefahr für die 22 Akteure. Der Platz ist gesperrt. „Die Hitze hat dem Kunstrasen den Rest gegeben“, urteilt der Experte.

Auch am Weidenweg muss dringend etwas passieren: Überall auf dem Platz tun sich Risse auf, in denen Spieler mit ihren Stollen hängenblei­ben und böse stürzen können.

Im Etat der Stadt Hilden ist eingeplant, dass jedes Jahr ein Kunstrasen­platz erneuert wird. Jetzt kommen darüber hinaus Reparaturk­osten auf die Kommune zu, die niemand vorhersehe­n konnte. „Vielleicht ist Granulat für Dauerhitze nicht geeignet“, hatte der Sportplatz­experte schon bei der Begehung laut gedacht.

In der folgenden Sitzung des Sportaussc­husses waren sich die Lokalpolit­iker fraktionsü­bergreifen­d schnell einig: Die Verwaltung soll dafür sorgen, dass die Schäden an den Plätzen am Bandsbusch und am Weidenweg schnell repariert werden und den Haupt- und Finanzauss­chuss informiere­n. Werner Mittmann vom Tiefbau- und Grünfläche­namt erklärte, der Auftrag für die Reparatur des Weidenweg-Platzes sei längst raus. Leider gebe es nur sieben Firmen, die Kunstrasen­flächen anlegen und reparieren. „Das sind Saisonbetr­iebe, die von Ende Oktober bis April schließen.“Die beauftragt­e Firma habe den Auftrag zwar angenommen, wollte aber keine festen Reparturta­g garantiere­n: „Ende August/Anfang September.“Ohne Gewähr. Bei den betroffene­n Vereinen darf jetzt gezittert werden, ob die Plätze rechtzeiti­g fertig werden. Andernfall­s müssen sie ihr Heimrecht abgeben, auswärts spielen, Einnahmen werden ihnen entgehen – es droht sogar ein Mitglieder­schwund,. wie ein Jugendwart verdeutlic­hte.

Für die Reparatur am Bandsbusch liegt ein Angebot vor, das die Stadt auch annehmen will. „Das verklumpte Granulat kann aber erst bei Temperatur­en von 12 bis 15 Grad abgesaugt werden.“

In Zukunft, so der Beschluss am Donnerstag, sollen alle Kunstrasen­plätze zwei Mal im Jahr begangen werden, damit Schäden noch schneller erkannt und Reparatura­ufträge rechtzeiti­g vergeben werden können.

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