250 Menschen in Hinterglemm eingeschlossen
WIEN (dpa) Schwere Unwetter haben im Pinzgau südlich von Salzburg mehrere Schlammlawinen ausgelöst und rund 250 Menschen zwischenzeitlich von der Außenwelt abgeschnitten. Wie das Bundesland Salzburg mitteilte, wurde bei den Gewittern am Donnerstagabend im Talschluss bei Hinterglemm eine Straße weggespült. „Die Mitarbeiter der Straßenmeisterei arbeiten derzeit daran, die verbliebene Fahrspur zu sichern“, sagte Katastrophenschutzreferent Manfred Pongruber.
Die Straße wurde am Freitagnachmittag für eine halbe Stunde geöffnet, um die festsitzenden Menschen zu versorgen. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Urlauber. Über Nacht wurde die Landesstraße wieder gesperrt, sie soll aber auch zum Urlauberwechsel am Wochenende erneut stundenweise geöffnet werden. „Es sind glücklicherweise keine Personen zu Schaden gekommen. Für die Leute im hinteren Bereich des Tales besteht keine akute Gefahr“, sagte Bezirkshauptfrau Monika Vogl.
Durch die schweren Regenfälle am Donnerstagabend war der kleine Fluss Saalach an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Für die drei Gemeinden Maishofen, Viehhofen und Saalbach-Hinterglemm wurde wegen der Sturzflut zwischenzeitlich der „Zivilschutzalarm“ausgelöst, eine Warnung an die Bevölkerung vor großer Gefahr. In den drei Orten wurden mehrere Keller überflutet, außerdem gingen mehrere Muren ab. Verletzte oder Vermisste gab es nach den Unwettern hingegen nicht.
In allen drei Orten mussten die Rettungskräfte aber mit teils schwerem Gerät Dreck und Geröll von den Straßen räumen. Auch die Trinkwasserversorgung war durch die Folgen der Unwetter in Hinterglemm teilweise unterbrochen, wurde aber bereits am Freitagmorgen wieder vollständig repariert. Blitze lösten zudem zwei Waldbrände in der Region aus.