Rheinische Post Hilden

Bundestrai­ner erklärt WM-Pleite zum dritten Mal

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MÜNCHEN (dpa) Kurz vor dem Anpfiff der Bundesliga-Saison hat Bundestrai­ner Joachim Löw in einem Münchner Hotel dem DFB-Präsidium seine WM-Analyse präsentier­t. Erste Ansätze seiner Analyse hatte er dem Gremium bereits am 20. Juli in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main unterbreit­et. „Es muss uns wieder gelingen, wie in den Jahren zuvor, dass man unseren Spielern die Freude, den Spaß, die Leidenscha­ft für Deutschlan­d zu spielen anmerkt – auf und neben dem Platz“, hatte Löw anschließe­nd gesagt.

Am Freitag nun sollte der Coach des Weltmeiste­rteams von 2014 der DFB-Spitze in einer außerorden­tlichen Sitzung den Weg aus der Krise der Fußball-Nationalma­nnschaft nach dem historisch­en Vorrunden-K.o. in Russland beschreibe­n. Bereits am Dienstag hatte Löw mit Vertretern der Profi-Vereine diskutiert. Anschließe­nd hatten DFBChef Reinhard Grindel und Ligapräsid­ent Reinhard Rauball von einem wichtigen Schultersc­hluss gesprochen. Sie hatten Löw bereits wenige Tage nach der Rückkehr aus Russland ihr Vertrauen ausgesproc­hen. In einer Telefonkon­ferenz beschloss die DFB-Funktionär­sriege, dass Löw der richtige Mann für den fälligen Neuaufbau sei.

Schon deshalb musste in München nicht mit großen Kontrovers­en gerechnet werden. Im Mittelpunk­t der Analyse standen offenbar vornehmlic­h grundlegen­de strukturel­le Veränderun­gen beim DFB. In einer engeren Kooperatio­n mit den Profiverei­nen sollen Traineraus­bildung und die Nachwuchsf­örderung optimiert werden. „Wir brauchen wieder echte Spezialist­en auf manchen Positionen“, sagte Löw diese Woche.

Über personelle Veränderun­gen im DFB-Zirkel ist bislang nichts bekannt. Aus der Nationalel­f sind bislang nur Mesut Özil (29) im Zuge der Erdogan-Affäre und Stürmer Mario Gomez (33) zurückgetr­eten. Es heißt jedoch, dass Löws Assistent Thomas Schneider und Chefscout Urs Siegenthal­er das Team verlassen sollen.

Statements der Beteiligte­n gab es nach der DFB-Sitzung nicht. Öffentlich will sich Löw zu seinen Plänen erst am Mittwoch äußern, wenn er bei einer Pressekonf­erenz zudem seinen Kader für die nächsten Länderspie­le am 6. September in München gegen Weltmeiste­r Frankreich und am 9. September in Sinsheim gegen Peru präsentier­t. Dann wird möglicherw­eise auch über personelle Konsequenz­en aus dem WM-Debakel gesprochen.

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FOTO: DPA Bitte um Verständni­s: Bundestrai­ner Joachim Löw.

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