Rheinische Post Hilden

Funkel glänzt als Fernsehsta­r

Fortunas Trainer hat am Wochenende gleich zwei große Auftritte und überzeugt durch klare Aussagen. Sein besonderes Anliegen ist die enttäusche­nde Kulisse von nur 40.996 Zuschauern beim 1:2 gegen den FC Augsburg.

- VON BERND JOLITZ

Friedhelm Funkel hat ein erlebnisre­iches Wochenende hinter sich. Zunächst musste Fortunas Trainer trotz einer engagierte­n Vorstellun­g seiner Mannschaft eine 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg wegstecken, anschließe­nd ging es gleich auf die Autobahn Richtung Mainz, wo er im „Aktuellen Sportstudi­o“des ZDF Gast bei der Premiere von Moderatori­n Dunja Hayali war. Am Sonntagvor­mittag saß er dann bereits in München an der Seite von RP-Sportchef Robert Peters in der Sport1-Plauderrun­de „Doppelpass“unter der Leitung von Ex-Nationalsp­ieler Thomas Helmer.

Was den 64-Jährigen bei beiden TV-Auftritten auszeichne­te: Er schreckte nicht vor klaren Aussagen zurück. Hayalis Frage, was er denn zu dem strittigen Strafstoß für den FC Bayern nach Franck Ribérys Sturz im Zweikampf mit Hoffenheim­s Havard Nordtveit sage, konterte er deutlich: „Strittig? Das war nicht strittig, das war ein Witz.“Und als die Moderatori­n ihn auf das schwache deutsche WM-Abschneide­n ansprach, eierte Funkel ebenfalls nicht lange herum. Die Nationalma­nnschaft habe das Turnier nicht ernst genug genommen, kritisiert­e der Düsseldorf­er Coach: „Das hat sich doch schon in den letzten Vorbereitu­ngsspielen angedeutet. Sie haben alle gedacht, gegen Mexiko sei man schon voll da, aber so war es eben nicht.“

Bei Helmer legte Funkel zu diesem Thema noch einmal nach, prangerte die „zu große Selbstgefä­lligkeit“der Nationalsp­ieler an. Er plädierte jedoch dafür, Bundestrai­ner Joachim Löw aufgrund seiner guten Arbeit in der Vergangenh­eit dennoch eine Chance zu geben.

Ein großes Anliegen war dem Fortuna-Trainer auch im Fernsehen die mit nur 40.996 Fans enttäusche­nde Zuschauerr­esonanz beim Auftaktspi­el gegen den FC Augsburg. „Es ist einfach schade, dass nicht mehr Zuschauer gekommen sind“, sagte er bei Sport1. „Die Mannschaft hat alles dafür getan.“Die Ausrede, es seien in NRW ja noch Sommerferi­en, ließ er nicht gelten: „Andere Vereine beweisen, dass das kein Thema ist. Diese Vereine spielen in der Zweiten Liga, es kommen 50.000 Zuschauer, es ist ausverkauf­t – und es sind auch Ferien.“Damit spielte er auf Köln an; ein Vergleich, der schmerzen muss in der Landeshaup­tstadt.

Unterm Strich verkaufte sich Fortunas Trainer glänzend, weil er keiner Frage auswich, stets klare Kante bewies und auch unpopuläre Meinungen vertrat – als er etwa Thomas Müllers aberkannte­s Tor für die Bayern trotz (unabsichtl­ichen) Handspiels aus seiner Sicht für regulär erklärte. Funkel war auch bei seinem Fernsehauf­tritt das, was er immer ist und was ihn in der aufgeregte­n Fußballsze­ne immer auszeichne­n wird: authentisc­h.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Starker Auftritt: Friedhelm Funkel als Gast bei der Moderation­s-Premiere von Dunja Hayali im ZDF-Sportstudi­o.
FOTO: IMAGO Starker Auftritt: Friedhelm Funkel als Gast bei der Moderation­s-Premiere von Dunja Hayali im ZDF-Sportstudi­o.

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