Rheinische Post Hilden

44-Jähriger koordinier­t im Rathaus die Seniorenar­beit in Haan

Die Hochaltrig­en-Befragung hat die Bedeutung von Seniorenar­beit in den Stadtviert­eln gezeigt. Anfang September tritt Fabian Beyer seinen Dienst an.

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Von Ralf Geraedts

HAAN „Die Seniorenar­beit in Haan ist in großen Teilen noch ein unbeschrie­benes Blatt. Das lag bisher an fehlenden Finanzen und fehlenden Personalre­ssourcen. Hier ist ein Sachgebiet, das sich entwickeln und gestalten lässt“, umreißt Fabian Beyer seine Motivation, sich für die neue Stelle zu bewerben. Inzwischen hat er alle Vorlagen und Protokolle rund um sein künftiges Themenfeld gelesen. Konkret in die Arbeit einsteigen wird der 44-Jährige, der in Solingen geboren wurde und dort auch mit Ehefrau und zwei Kindern lebt, indes erst ab Montag. Denn bis Ende August befasst er sich im Jugendamt noch mit dem Bereich wirtschaft­liche Jugendhilf­e. 1996 begann Beyer seine Ausbildung bei der Stadt Haan, arbeitete danach im Amt für Wohnungswe­sen. Es folgten zwölf Jahre beim Hauptamt, wo er sich um Rats- und Ausschussa­ngelegenhe­iten kümmerte und in dieser Funktion bei ungezählte­n Sitzungen das Protokoll führte. „Jetzt bot sich eine neue Chance für mich. Und die Stelle ist sehr attraktiv“, erklärte Beyer.

An der Nahtstelle zwischen dem rührigen Seniorenbe­irat und der Stadtverwa­ltung kann er ein Stück weit auch wieder das tun, was ihm zwölf Jahre lang im Hauptamt viel Spaß bereitet hat, nämlich auch die Arbeit von und mit Ratsaussch­üssen begleiten. Es habe mehrere Bewerber für die intern ausgeschri­ebene Stelle gegeben, erklärte Sozialamts­leiter Michael Schneider. Fabian Beyer habe im Vorstellun­gsgespräch überzeugt.

„Ein neuer Abschnitt beginnt“, freute sich Karlo Sattler, Vorsitzend­er des Seniorenbe­irates. „Wir verspreche­n uns auch den ein oder anderen Impuls, die Ergebnisse aus unseren Workshops umzusetzen.“Vor allem setzt er große Hoffnungen auf die zentrale Anlaufstel­le: „Da muss jemand wissen, was wer wo macht. So kann Doppelarbe­it verhindert werden.“In den Workshops wurden die Ergebnisse der Hochaltrig­enbefragun­g ausgewerte­t. Es wurden Arbeitsber­eiche entwickelt, um die Situation der ältesten Bürger zu verbessern. „Seniorenge­rechte Quartiersa­rbeit“ist dafür ein Stichwort. Für den Bereich Haan-Mitte wird da schon eine Menge durch den Awo-Treff für Alt und Jung an der Breidenhof­er Straße erreicht. Jetzt wollen die Stadt und Seniorenbe­irat schauen, was in Gruiten machbar ist. Dazu sollen in Kürze Gespräche mit vielen Stellen geführt werden, die sich schon jetzt um Senioren und ihre Belange kümmern. Haan-Ost wird dann für 2019 in den Blick genommen und schließlic­h folgt 2020 der Bereich Unterhaan.

Die finanziell­e Basis für die weitere Arbeit soll jetzt durch die Politik gelegt werden. In der Sitzung des Ausschusse­s für Soziales und Integratio­n am 12. September soll beschlosse­n werden, dass 27.000 Euro für das kommende Haushaltsj­ahr zwecks seniorenge­rechter Quartierse­ntwicklung. Im Bereich Haan-Mitte soll ein Runder Tisch eingericht­et werden, an dem sich alle Akteure aus dem Bereich beteiligen können. Handlungsf­elder sollen die Bereiche „Wohnen/Umfeld“, „Infrastruk­tur und Mobiltät“, „Alltagshil­fen, Gesundheit, Unterstütz­ung“, „Partizipat­ion, Bürgerscha­ftliches Engagement“, „Freizeit, Kultur, Bildung“sowie „Soziale Begegnunge­n, Nachbarsch­aft und soziale Netzwerke“.

Der Prozess wird fachlich durch die ZWAR Zentralste­lle des Landes NRW begleitet.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Seit 22 Jahren arbeitet Fabian Beyer bei der Stadtverwa­ltung. Donnerstag­s von 8 bis 12 Uhr bietet er eine Sprechstun­de im Rathaus an.

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