Mutmaßlicher Schütze am Flughafen gefasst
(sg/csr) Eineinhalb Jahre nach den Schüssen in einem Düsseldorfer Restaurant an der Graf-Adolf-Straße hat die BundespoIizei einen 51-Jährigen festgenommen, der seit der Tat in der Türkei untergetaucht war. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf wirft ihm gefährliche Körperverletzung und den illegalen Besitz einer halbautomatischen Waffe vor.
Mit eben dieser Pistole vom Typ Sig Sauer soll der Mann, dem Verbindungen zu den Hells Angels nachgesagt werden, an einem Novemberabend 2016 im gut besuchten türkischen Lokal Karadeniz gesessen haben, als ein 34-Jähriger hereinkam und an einem anderen Tisch Platz nahm. Etliche Gäste sahen mit an, wie der Ältere an den Tisch des anderen trat, versuchte, ihn des Lokals zu verweisen. Nach einem heftigen Wortwechsel soll er vier mal auf den 34-Jährigen geschossen und ihn in die Beine getroffen haben.
Die Pistole war wenige Stunden nach der Tat in einem Blumenkübel an der Pionierstraße entdeckt worden, der verdächtige heute 51-Jährige, der wie der Angeschossene aus der Türkei stammt, war da bereits auf der Flucht. Weil auch das Opfer Verbindungen in die damals durch Konkurrenzkämpfe aufgewühlte Rockerszene haben soll, hatte es zunächst Spekulationen über einen Streit in diesem Milieu gegeben. Schnell waren die Ermittler dann aber von einem privaten Streit zwischen den Männern ausgegangen. Auch gehen sie nicht davon aus, dass die Schüsse den 34-Jährigen töten sollten. Der internationale Haftbefehl lautete deshalb nur auf gefährliche Körperverletzung.
Offensichtlich zu Recht hatten die Ermittler den Verdächtigen in der Türkei vermutet. Am Mittwochabend reiste er aus Izmir nach Düsseldorf. Bei der Einreisekontrolle nahmen Bundespolizisten den wegen diverser Drogen- und Gewaltdelikten aktenkundigen Mann fest und brachten ihn zum Amtsgericht, wo ihm der Haftbefehl verkündet wurde. Die Ermittlungskommission im Polizeipräsidium wird ihn wohl in den nächsten Tagen im Gefängnis besuchen. Ob er sich zu den Vorwürfen äußern wird, ist ungewiss.