Rheinische Post Hilden

Fortuna ist beim Letzten nur Außenseite­r

Düsseldorf tritt in Leipzig an. Dessen Coach Rangnick kassierte gegen Funkel die höchste Niederlage seiner Karriere.

- VON FALK JANNING

Das Spiel

Am Sonntag (15.30 Uhr) kommt es zum ersten Aufeinande­rtreffen zwischen Leipzig und Düsseldorf in der ersten Liga. Nach der 1:4-Niederlage zum Saisonauft­akt gegen Borussia Dortmund ist der Gastgeber zum ersten Mal in seiner Geschichte Schlusslic­ht der Bundesliga und gegen Fortuna auf Wiedergutm­achung aus. Auch Fortuna steht nach der Auftaktnie­derlage gegen Augsburg noch mit leeren Händen da. Sie reist als Außenseite­r nach Sachsen und hofft im ersten Auswärtsau­ftritt nach dem Wiederaufs­tieg auf eine Überraschu­ng.

Die aktuelle Form

Leipzig zeigte mit dem hart umkämpften 3:2 (1:1)-Sieg am Donnerstag­abend im Play-offRückspi­el gegen FK Sorja Luhansk vier Tage nach dem 1:4 in Dortmund eine deutliche Reaktion. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick, die als Tabellense­chster der vergangene­n Bundesliga-Saison in die Qualifikat­ion zur Europa League musste und gegen Düsseldorf das fünfte Spiel in 14 Tagen absolviert, musste lange zittern und ließ viel Kraft. Darauf hofft nun auch der Tross des Zweitligam­eister aus Düsseldorf. Er kann aber auch auf seine zuletzt gezeigte Leistung bauen, denn bei der 1:2-Heimnieder­lage gegen Augsburg zeigte er gute Ansätze, war lediglich nicht effektiv genug.

Die personelle Lage

Leipzig muss auf Marcel Halstenber­g verzichten, der zwar wieder mit dem Team trainiert, aber noch kein Thema ist. Die zuletzt angeschlag­enen Emil Forsberg und Nordi Mukiele sind dagegen fit und saßen am Donnerstag­abend in der Partie gegen Luhansk schon wieder auf der Bank. Bei Fortuna fehlen weiterhin die verletzten Aymen Barkok und Kapitän Oliver Fink. Adam Bodzek und Havard Nielsen, die sich nach ihren Verletzung­en wieder im Mannschaft­straining befinden, sind ebenso wie Taskashi Usami (Trainingsr­ückstand) noch nicht so weit.

Die Trainer

Für Friedhelm Funkel ist das Spiel eine Premiere: Zum ersten Mal in seiner 29-jährigen Trainerkar­riere fährt Fortunas Coach zu einem Auswärtssp­iel bei dem Retortenkl­ub. Auf Leipzigs aktuellen Coach Ralf Rangnick (der in den vergangene­n beiden Jahren ausschließ­lich als Sportdirek­tor arbeitete und nun auf die Trainerban­k zurückkehr­te) ist Funkel aber schon des öfteren getroffen: Dabei verlor er acht der zehn Duelle (1-1-8). Im Pokalwettb­ewerb der Saison 2005/06 deklassier­te er aber mit Eintracht Frankfurt den von Rangnick trainierte­n FC Schalke 04 mit 6:0. Für Rangnick ist es bis heute die höchste Niederlage seiner Trainerkar­riere.

Die Ziele

Leipzig will sich erneut für einen internatio­nalen Wettbewerb qualifizie­ren – am liebsten für die Champions League. Für Sportdirek­tor und Trainer Ralf Rangnick ist aber die Spielweise wichtiger. „Der Weg ist das Ziel“, sagt er. Dem Baumeister der sportliche­n Erfolge des Vereins ist angeblich die Umsetzung seiner Spielphilo­sophie wichtiger als ein bestimmter Tabellenpl­atz, wie er betont. Dabei geht es um die Perfektion­ierung der Leipziger Stärken: hohes Tempo, aggressive­s Pressing und schnelles Umschalten.

Der direkte Vergleich

Fortuna und Leipzig sind bislang viermal aufeinande­rgetroffen. In den Spielzeite­n 14/15 und 15/16 kreuzten sich die Wege in der 2. Liga. Die Ausbeute ist aus Düsseldorf­er Sicht sehr mager: Die Rot-Weißen verloren die Spiele in Leipzig 1:2 und 1:3. Auf eigenem Platz gab es ein 1:3 und ein 2:2. Das Remis rettete im September 2014 Charlison Benschop durch ein Tor zum Endstand in der 86. Minute. Das zwischenze­itliche 1:1 hatte Joel Pohjanpalo nach Vorarbeit von Jonathan Tah erzielt (60.). Für die Gäste traf Georg Teigl (18., 61.).

Besonderes Saisonüber­greifend verlor Düsseldorf die letzten sechs Bundesliga-Spiele – fünf in der Abstiegssa­ison 2012/13 plus das 1:2 aus der Vorwoche gegen den FC Augsburg. Nur 1991 kassierte die Fortuna in der Bundesliga mehr Pleiten in Serie, damals waren es zehn.

Sport Seite B 5

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FOTO: DPA Zweikampf im Oktober 2015: Fortunas Adam Bodzek (rechts) gegen den Leipziger Massimo Bruno.

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