Rheinische Post Hilden

200 Entscheide­r wollen Pinkwart hören

Der NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation und Energie diskutiert­e im Gewerbepar­k-Süd über Digitalisi­erung.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Ausgebucht, freuen sich die Organisato­ren Stadt Hilden, Industrie-Verein, Stadtmarke­ting und Gewerbepar­k-Süd. Sie hatten gestern den wohl profiliert­esten Minister der NRW-Landesregi­erung eingeladen. Und gut 200 Unternehme­r wollen hören, was Andreas Pinkwart zu sagen hat. Er sprach engagiert, eloquent und anschaulic­h über die Chancen und Risiken der Digitalisi­erung speziell für Mittelstän­dler. „Viele nutzen nur zehn Prozent, andere 40 Prozent der Möglichkei­ten“, erläuterte er am Beispiel des Smartphone­s: „Das sind auf jeden Fall noch 50 Prozent Potenzial.“Seit 1. September stelle das Land Mittelstän­dlern einen Digitalkre­dit von bis zu 10 Millionen Euro zur Verfügung – „immer einen Prozentpun­kt unter dem üblichen Zins.“

Gerade mal acht Prozent der Gewerbegeb­iete in NRW haben einen Glasfaser-Anschluss räumte Pinkwart ein: „Wo immer sie einen Anbieter haben, der sie anschließt, greifen sie zu.“Sei das nicht Aufgabe des Staates, fragte Leitende RP-Regionalre­dakteurin Gökcen Stenzel. Müsse die Landesregi­erung nicht für eine flächendec­kende, gute Infrastruk­tur sorgen? In Coesfeld hätten Bauern sich selbst geholfen, erzählte Pinkwart. Sie suchten Interessen­ten und verlegten das Glasfasern­etz selbst. „Statt 15.000 Euro kostet der Anschluss pro Hof dann nur 1500 Euro. Bürger und Firmen müssen selber aktiv werden.“

Unternehme­nsberater Bodo Mosblech und Steuerbera­ter Jörg Becklas wollten die Politik aber nicht so schnell aus ihrer Verantwort­ung entlassen. „Immer wenn der Staat ins Spiel kommt, haben wir ein Problem“, meinte Becklas: „Bill Gates Garagenfir­ma hätte es in Deutschlan­d nicht gegeben. Er wäre an der Umsatzsteu­ernummer gescheiter­t.“Pinkwart räumte Probleme ein: „Ich möchte Ihnen Mut machen. Der Staat kann vieles, aber nicht alles. Ohne die Wirtschaft geht es nicht.“

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RP-FOTO: KÖHLEN Unternehme­rtag 2018, im Gespräch Michael Kleinbonga­rtz (Industrie-Verein), Gökcen Stenzel und Minister Andreas Pinkwart.
 ??  ?? Nadja Molsberger mit Martin Lindemann (Matthias-Brock-Stiftung).
Nadja Molsberger mit Martin Lindemann (Matthias-Brock-Stiftung).
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RP-FOTOS (4): CIS Detlev Blessing (Immobilien) mit Partnerin Rita Jaspers.
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V. l. Hans-Jürgen Braun, Tochter Sylvia, Sohn Michael, Christina Seibel.
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Dagmar Heß (Galerie/Kreativsch­ule Mal anders) mit Michael Deprez.

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