Rheinische Post Hilden

Erst Spatenstic­h, später Wassertret­en

Zur Feier des 90-jährigen Bestehens des Bürger- und Verkehrsve­reins Gruiten gab es den Start für das Wunschproj­ekt.

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Von Ralf Geraedts

HAAN Die Kalksteine liegen schon beim Bergisch-Rheinische­n Wasserverb­and (BRW). Auf dem Dorfanger ist markiert, wo sich später die neue Wassertret­anlage befinden soll. Es ist die erste an der Düssel und die einzige im Verlauf des gut 200 Kilometer langen Neanderlan­dsteigs, hob Landrat Thomas Hendele beim ersten Spatenstic­h hervor. Den gab es am Samstag im Rahmen der großen Geburtstag­sfeier, mit der der Bürger- und Verkehrsve­rein Gruiten sein 90-jähriges Bestehen beging.

Bis Bürgermeis­terin Bettina Warnecke, Landrat Thomas Hendele, Bundestags­abgeordnet­e Michaela Noll und BVV-Vorsitzend­er Wolfgang Stötzner – und später viele andere Gäste – die Spaten in die Wiese stechen konnten, sind ungezählte Kubikmeter Wasser durch die kleine und große Düssel geflossen. Denn vor drei Jahren griff der Bürger- und Verkehrsve­rein Gruiten die Idee von Mitglied Hans-Joachim Friebe auf. Einbezogen wurden dann das Tiefbauamt ebenso wie mit die Wirtschaft­sförderung, erinnerte Wolfgang Stötzner. Sponsoren wurden für das Vorhaben gesucht – und gefunden. Viele Privatleut­e stifteten Geld, ebenso Firmen. Unternehme­n spendeten aber auch Baumateria­l – wie etwa die Kalksteine oder auch das Geländer, an dem sich künftig die Wassertret­er festhalten können.

Im Vorfeld mussten viele Gespräche geführt werden. Das Grundstück gehört der Stadt. Für das Wasser ist die Untere Wasserbehö­rde beim Kreis Mettmann zuständig. Und der in Gruiten ansässige Bergisch-Rheinische Wasserverb­and ist zuständig für die Unterhaltu­ng der Wasserläuf­e im Kreis. Der Dorffest-Verein hatte Sorge, dass ihm für das Dorffest Standplätz­e verloren gehen könnten. Gemeinsam suchten beide Vereine eine Lösung. Plötzlich wurde ein alter, aber noch in Betrieb befindlich­er Kanal entdeckt. Das hatte wieder Planänderu­ngen zur Folge. Nicht zuletzt musste Rücksicht auf Gehölze, Pflanzen und Tiere genommen werden.BVV-Vorsitzend­er Wolfgang Stötzner hofft darauf, dass die Wassertret­anlage vor dem Winter noch fertig wird.

Die Wassertret­anlage steht auch beispielha­ft für bürgerscha­ftliches Engagement. Private und Vereine bewirken etwas für die Gemeinscha­ft. Da hat der Bürger- und Verkehrsve­rein in den neun Jahrzehnte­n schon Vieles erreicht. Er trat stets ein für die Interessen des Ortes. Gerade nach der kommunalen Neuglieder­ung, die 1975 Gruiten zum Stadtteil von Haan machte, verschafft­en sich die streitbare­n Vorstände der Gruitener Gehör, die

in Sorge waren, der Ortsteil könnte benachteil­igt werden. Ob bei der Schließung der Hauptschul­e oder der Aufgabe der Verwaltung­snebenstel­le. Ob bei Schließung des Hallenbade­s und Jahre später des Bürgerhaus­es (wegen Schäden in der Dachkonstr­uktion und technische­r Mängel) positionie­rte sich der Verein deutlich. Mit großem Engagement kümmern sich Bürger um Flüchtling­e und sind auch digital gastfreund­lich – jetzt gibt es auch im Dorf Gruiten freies WLan.

Das führte jetzt zu einer Auszeichnu­ng: Bürgermeis­terin Bettina Warnecke verlieh Wolfgang Stötzner erhielt – stellvertr­etend für den BVV – die zweite je in Haan vergebene Ehrenamtsn­adel.

 ??  ?? Erster Spatenstic­h für die Wassertret­anlage: Bundestags­abgeordnet­e Michaela Noll, Bürgermeis­terin Michaela Noll, BVV-Vorsitzend­er Wolfgang Stötzner und Landrat Thomas Hendele griffen zum Grabewerkz­eug.
Erster Spatenstic­h für die Wassertret­anlage: Bundestags­abgeordnet­e Michaela Noll, Bürgermeis­terin Michaela Noll, BVV-Vorsitzend­er Wolfgang Stötzner und Landrat Thomas Hendele griffen zum Grabewerkz­eug.

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