Rheinische Post Hilden

Naturwisse­nschaften sind ein Erlebnis

Mehr als 30.000 Schüler haben seit 2008 im zdi-Zentrum des Kreises Mettmann experiment­iert.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

KREIS METTMANN Die Blätter der Pflanzen sind die Solardäche­r der Natur. Wie funktionie­ren sie? Was lebt im Schulteich? Warum ist das Kultgeträn­k Cola so lecker und was steckt eigentlich drin? Es gibt so viele spannende Fragen. Und Kinder und Jugendlich­e sind von Natur aus neugierig.

Die Naturwisse­nschaften helfen, Antworten auf die spannenden Fragen unseres Lebens zu finden. Aber viele Schulen schaffen es offenbar nicht, beides zusammen zu bringen. Anders lässt sich das fehlende Interesse an den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften und Technik) kaum erklären. Das haben Unternehme­r wie Georg Heinen und Wolfgang Lyding schon früh erkannt und den Verein „erkrath initial“gegründet. Ihre Idee: Mit Experiment­en Schüler für Naturwisse­nschaften begeistern. So entstand vor zehn Jahren das Neanderlab im Kreis Mettmann.

Zum Jubiläum gratuliert­e auch Andreas Pinkwart, Landesmini­ster für Wirtschaft, Innovation, Digitalisi­serung und Energie. „Nachwuchsf­örderung im Bereich der MINT-Fächer ist unerlässli­ch, um dem Fachkräfte­mangel in naturwisse­nschaftlic­h-technisch orientiert­en Branchen in unserer Region nachhaltig zu begegnen“, betonte Landrat Thomas Hendele. Das sehen auch viele Unternehme­n aus der Region so und unterstütz­en das Neanderlab als Sponsoren. Dass die MINT-Förderung im zdi-Zentrum Neanderlab besonders gut gelingt, wurde in der anschließe­nden Talkrunde deutlich. Dort diskutiert­en Vertreter der Partnersch­ulen, der Regionaldi­rektion Mettmann der Bundesagen­tur für Arbeit, ein Vertreter der Wirtschaft und ein Student der Biochemie über die Erfolge der vergangene­n zehn Jahre. Das Projekt begann damals mit einigen wenigen Kursen für sechs Gymnasien und eine Gesamtschu­le im Süden des Kreises Mettmann. Und heute, fast genau zehn Jahre später, bietet das zdi-Schülerlab­or 25 Kurse aus allen naturwisse­nschaftlic­hen Diszipline­n an. 45 Schulen aus dem gesamten Kreis sind nun Partner des Neanderlab­s und über 30.000 Schüler haben das Labor mit ihren Lehrern in Ganztagesk­ursen besucht.

Ganz wichtig: Über 50 Prozent sind Mädchen, berichtet Laborleite­r Heinz-Albert Becker. Für viele waren und sind diese Besuche eine wichtige Orientieru­ng für ihren weiteren Schul-, Studien- und Berufsweg. „Auch zukünftig möchten wir

unser Kursprogra­mm immer an die komplexen Herausford­erungen in der Wirtschaft und Veränderun­gen im MINT-Bereich anpassen, beispielsw­eise im Bereich der Digitalisi­erung“, sagt Becker: „Nur so können wir die beste Förderung von Schülerinn­en und Schülern sicherstel­len.“zdi ist die Abkürzung für die Gemeinscha­ftsoffensi­ve „Zukunft durch lnnovation.NRW“. Sie ist mit über 4000 Partnern aus Wırtschaft, Schule und Hochschule europaweit das größte Netzwerk zur Förderung des MINT-Nachwuchse­s. Jährlich erreichen die über 40 zdi-Netzwerke und mehr als 60 zdi-Schülerlab­ore gemeinsam mit ihren Netzwerkpa­rtnern rund 300.000 Schüler.

Koordinier­t wird zdi vom Wissenscha­ftsministe­rium. Partner sind unter anderem das Schulminis­terium, das Wirtschaft­sministeri­um und die Regionaldi­rektion NRW der Bundesagen­tur für Arbeit.

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FOTO: NEANDERLAB Ronja und Benita vom Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann experiment­ieren im Neanderlab.

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