Kreis treibt den Klimaschutz voran
Ehrgeizige Ziele stehen in dem neuen Klimaschutzkonzept: Bis zum Jahr 2050 soll der Energiebedarf um 50 Prozent gesenkt sein. 20 Prozent des Stroms sollen aus Erneuerbaren Energien kommen.
KREIS METTMANN Es wiegt einige Pfund, umfasst 370 Seiten und seine Erstellung dauerte fast anderthalb Jahre: Der Kreis Mettmann hat jetzt ein „Integriertes Klimaschutzund Klimaanpassungskonzept“vorgelegt. Darin ist geregelt, welche Maßnahmen der Kreis ergreifen kann, um zum Klimaschutz beizutragen und so Schadensereignisse wie Starkregen, Stürme, Hochwasser und die Erderwärmung zu verringern. Gestern stellten Michael Happe und Sabrina Schmitz vom Büro für Kommunal- und Regionalplanung (BKR) Essen das Konzept dem Umweltausschuss des Kreises vor. Das BKR war mit der Erstellung und Moderation des Konzeptes beauftragt.
Der Klimawandel ist auch im Kreis Mettmann angekommen. Die jüngsten Starkregenereignisse und der lange, trockene Sommer zeugen davon. Aufgrund seiner topographischen Lage und eines großen Anteils an versiegelten Flächen von 40 Prozent liegt der Kreis klimatisch in einem stark belasteten Bereich. Das hat Folgen: 18 Einrichtungen mit hitzesensiblen Gruppen wie Krankenhäuser, Seniorenheime und Kindertagesstätten sind in so genannten Klimatopen ansässig, also in Bereichen, die sich schnell und nachhaltig erwärmen. Zugleich erzeugt jeder Einwohner des Kreises im Jahr acht Tonnen Treibhausgase. Daran hat der Verkehr einen Anteil von 34 Prozent, Haushalte 31 Prozent, Industrie 23 Prozent. Rechnet man Großanlagen im Kreis hinzu, sind es sogar zwölf Tonnen. Bundesweit sind es zehn Tonnen.
Das sind genügend Gründe, um zu handeln. Ehrgeizige Ziele hat sich der Kreis ins Aufgabenbuch geschrieben: Die Gesundheitsrisiken hitzesensibler Bevölkerungsgruppen sollen gemindert werden. Bodenund Hochwasserschutz sind weitere wichtige Themen. Die Infrastruktur soll vor Naturschäden geschützt werden. Zudem will sich der Kreis zum Berater der kreisangehörigen Städte qualifizieren.
Einige Ziele sind auch beziffert: Bis zum Jahre 2050 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Strom 20 Prozent erreichen, am Wärmeverbrauch sogar 50 Prozent. Zugleich soll der Energiebedarf um 50 Prozent gesenkt werden. Die Emissionen von Treibhausgasen sollen sogar um sage und schreibe 85 Prozent gesenkt werden.
Und der gesamte Gebäudebestand soll bis 2050 energetisch saniert worden sein. Kein Wunder, dass sich ein Großteil des 370 Seiten starken Klimaschutzkonzeptes mit Maßnahmen befasst, die zu diesen Zielen führen sollen.
Damit dieses Programm auch einen Kümmerer hat, will der Kreis als nächsten Schritt einen Klimamanager einstellen. Das kann er, weil er mit dem Konzept die dazu nötige Grundlage geschaffen hat ohne Konzept keine Fördermittel. Und die liegen bei 65 Prozent. Der Bund unterstützt die Aktivitäten eines Klimamanagers zunächst für drei Jahre, seine Tätigkeit kann gegebenenfalls um weitere zwei Jahre verlängert werden.
Der Umweltausschuss nahm das Konzept jetzt wohlwollend zur Kenntnis. Es wird ihn in den kommenden Jahren noch vielfach beschäftigen.
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