Autofreie Kö?
Vorsitzender der Interessengemeinschaft Königsallee, sieht viele Risiken: „Ich verstehe nicht, warum man in ein so gut funktionierendes System, wie es die Königsallee ist, eingreifen will“, sagt er. In ihrer jetzigen Form sei die Prachtmeile europaweit bekannt und geschätzt. Der Handel profitiere vor allem von den vielen Besuchern, die von außerhalb zum Einkaufen in die Landeshauptstadt kämen. „Da ist es überhaupt nicht förderlich, den Individualverkehr einzuschränken.“Zumal die Kö auch noch eine wichtige Verbindung zu vielen Innenstadt-Parkhäusern sei. Wienen kann sich die Umwandlung in eine Fußgängerzone nicht vorstellen – auch nicht teilweise: „So ist die Straße nicht angelegt. Sie ist eine Allee, eine durchgängige Achse. Man kann sie nicht in Stücke einteilen.“
Auch aus Sicht der Industrieund Handelskammer (IHK) ist eine Ausweitung der Fußgängerzonen nicht das, was der Handel braucht. IHK-Geschäftsführer Ulrich Biedendorf, Leiter der Abteilung Handel, verweist auf die Finanzkraft der Kunden, die mit dem Auto anreisen: 203 Euro geben die Kö-Besucher mit Pkw im Schnitt aus. Biedendorf sagt, die IHK befürworte zwar eine Veränderung der Mobilität, wolle aber keine Verbote für Autofahrer. „Die Möglichkeit, auf der Kö zu parken, sollte offen gehalten werden.“Er sieht mehr Potenzial in einer besseren Verknüpfung der Einkaufsstraßen in der City („Rheinboulevard“).
Auch die Opposition ist wenig angetan von dem Vorstoß. CDU-Fraktionsvorsitzender Rüdiger Gutt sagt, man teile die Position des Handels, dass ein Verzicht auf den Autoverkehr auf der Königsalle nicht wünschenswert sei.