Ilapak: Firmenleitung lässt Betriebsrat gerichtlich prüfen

Beim Verpackungsmaschinen-Produzenten gab es bislang keine organisierte Arbeitnehmervertretung.

HAAN Bei der Firma Ilapak werden seit Jahrzehnten Verpackungsmaschinen für die verschiedensten Einsatzzwecke konzipiert, produziert und vertrieben. Nun scheint sich am Deutschland-Standort in Haan ein Streit um die Gründung eines Betriebsrates anzubahnen. Wie jetzt bekannt wurde will die Geschäftsführung die Wahl einer Arbeitnehmervertretung überprüfen lassen, die Anfang August erstmals im Unternehmen stattgefunden hat.

„Die Belegschaft hielt dies nach der Übernahme durch die IMA Gruppe aus Bologna und dem zweiten Geschäftsführerwechsel binnen zwölf Monaten für nötig, um die Wahrung ihre Rechte gewährleisten zu können“, heißt es aus Mitarbeiter-Kreisen. Tatsächlich hat laut Handelsregister im Dezember 2017 der heute 41-jährige Alexander Schröter den erst neun Monate vorher eingestellten Geschäftsführer Alexander Herzog abgelöst.

Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte das Arbeitsgericht Düsseldorf, dass dort für kommenden Montag, 17. September, ein Gütetermin angesetzt ist. Um 12.30 Uhr soll vor der 2. Kammer den jeweiligen Prozessbevollmächtigen von Geschäftsleitung und Betriebsrat Gelegenheit gegeben werden, sich zu einigen. Andernfalls kommt es zu einer Verhandlung.

Angeblich sei die Geschäftsleitung von Ilapak „von Anfang an“gegen die Gründung eines Betriebsrates gewesen. Von der Unternehmensleitung war dazu am Dienstag nur eine spärliche Stellungnahme zu erhalten. „Das ist ein laufendes Verfahren, daher geben wir dazu keine Auskünfte“, erklärte Geschäftsführer Alexander Schröter auf Anfrage.

Die Firma Ilapak wurde laut eigener Internetseite 1970 in London gegründet, es folgten Niederlassungen in Italien, Israel, der Schweiz (dem heutigen Hauptsitz), den USA und 1984 der Aufbau eines deutschen Standortes in Düsseldorf.

Seit 1985 ist die Ilapak-Verpackungsmaschinen GmbH in Haan über das zuständige Amtsgericht Wuppertal gemeldet. 2013 stieg die IMA-Gruppe aus Bologna erstmals bei Ilapak ein, 2014 übernahmen die Italiener 81 Prozent und leiten seither die Geschicke der international tätigen Ilapak-Gruppe.