Rheinische Post Hilden

NRW-Landtag bittet Opfer von Gladbeck um Verzeihung

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DÜSSELDORF (epd) 30 Jahre nach dem Gladbecker Geiseldram­a will der nordrhein-westfälisc­he Landtag die Angehörige­n der drei Todesopfer erstmals um Entschuldi­gung bitten. „Wir erkennen die Verantwort­ung Nordrhein-Westfalens für die gemachten Fehler an“, heißt es in einer gemeinsame­n Resolution der Fraktionen von CDU, FDP, SPD und Grünen, die dem Evangelisc­hen Pressedien­st (epd) vorliegt. Es sei an der Zeit, die Angehörige­n der drei Todesopfer und die weiteren Betroffene­n um Entschuldi­gung zu bitten. Die Resolution soll kommende Woche verabschie­det werden.

Weiter heißt es, die Geiselnahm­e stehe wie kein anderes Verbrechen für mediale Grenzübers­chreitung und Versagen bei Polizei und Behörden. Weder die traumatisi­erten Geiseln noch die Angehörige­n und Hinterblie­benen seien zudem ausreichen­d vom Land betreut worden.

Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) hatte bereits in einer Gedenkstun­de im August die Angehörige­n der Opfer um Verzeihung gebeten. Er räumte ein, das Land habe sich bisher nicht zu seiner Verantwort­ung bekannt.

Am 16. August 1988 hatten zwei Bankräuber in Gladbeck Geiseln genommen und waren mit ihnen durch NRW, Bremen, Niedersach­sen und die Niederland­e geflüchtet. Ein Polizist kam bei der Verfolgung­sjagd ums Leben. Zwei der Geiseln wurden von den Tätern erschossen.

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