Rheinische Post Hilden

Henkel gibt 130 Millionen für Innovation­szentrum aus

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Der Dax-Konzern Henkel baut für 130 Millionen Euro ein neues Entwicklun­gszentrum für seine wichtigste Sparte, das Geschäft rund um „Adhesive Technologi­es“(Kleben, Beschichte­n, Abdichten). Der Grundstein für das siebenstöc­kige Gebäude wurde am Mittwoch gelegt. Rund 350 Experten sollen in mehr als 20 Laboren mit Kunden Lösungen entwickeln und vorführen, mit denen beispielsw­eise Autoteile ohne Schweißen zusammenge­fügt, Smartphone­s ohne Schrauben zusammenge­baut werden, und mit denen auch Lebensmitt­el vor dem Verfall geschützt werden.

Aufsichtsr­atschefin Simone Bagel-Trah, promoviert­e Naturwisse­nschafller­in, zeigte sich begeistert von dem Projekt: „Innovation­en sind für Henkel seit der Gründung die Triebfeder des Erfolges.“Sie lobte, dass das neue Gebäude eine sehr offene Struktur haben werde, bei der sich die Teams besser austausche­n könnten. Viele Plaudereck­en sind eingeplant.

Vorstandsc­hef Hans Van Bylen wertete den Bau ebenso wie Düsseldorf­s Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) als Bekenntnis zu Düsseldorf als zentralem Standort von Henkel. Jan-Dirk Auris, zuständige­r Fachvorsta­nd, erläuterte, wie das Innovation­szentrum helfen soll, mehr Geld zu verdienen: „Die Expertengr­uppen sollen untereinan­der und mit Kunden ihre Ideen austausche­n und so neue Anwendunge­n entwickeln. Gleichzeit­ig werden wir das neue Gebäude auch als interakive­s Kundenzent­rum nutzen.“

Die Sparte spielt für Henkel eine immer größere Rolle. Mit einem Jahresumsa­tz von rund 9,4 Milliarden Euro fährt sie fast die Hälfte des Geschäftes ein, die andere entfällt auf Waschmitte­l (Persil) und Schönheits­pflege (Schwarzkop­f). Adhesive Technologi­es bringt die höchste Umsatzrend­ite mit 18,5 Prozent, der Konzern als Ganzes fährt „nur“etwa 17,3 Prozent ein.

Zu den bekannten Produkten der Sparte gehören die Klebstoffe Pritt oder Pattex. Das meiste Geld bringen aber maßgeschne­iderte Lösungen für rund 130.000 Unternehme­nskunden. Vorstand Auris sagte, ein deutscher Autokonzer­n beziehe alleine 800 Lösungen und Produkte von Henkel.

„Innovation­en sind für Henkel eine Triebfeder des Erfolges.“

Simone Bagel-Trah Henkel-Aufsichtsr­atschefin

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