Rheinische Post Hilden

Ateliers öffnen für die „Kunstpunkt­e“

Malerei, Fotografie, Zeichnunge­n und Bildhauere­i: In Düsseldorf arbeiten viele Künstler. Sie laden nun an zwei Wochenende­n in ihre Ateliers ein.

- VON HOLGER LODAHL

Wie viele Künstler in Düsseldorf arbeiten – niemand weiß es wohl genau. Es sind auf jeden Fall mehrere 100 Kreative, die Düsseldorf zu einer der bekanntest­en Städte für Kunst machen. Zu sehen sind die Gemälde, Skulpturen, Zeichnunge­n und Fotografie­n meist erst in Galerien oder Museen. An den beiden kommenden Wochenende­n ist das anders. Insgesamt mehr als 500 Künstler nehmen an der Düsseldorf­er Aktion Kunstpunkt­e teil und öffnen ihre sonst selten zugänglich­en Ateliers für jeden Interessen­ten.

„Die Besucher werden sehen können, wie Kunst entsteht, wie die Arbeitsmög­lichkeiten der Künstler sind und mit welchen Herausford­erungen sie manchmal zu kämpfen haben“, sagt Hans-Georg Lohe, Kulturdeze­rnent von Düsseldorf. „Die Aktion Kunstpunkt­e sind ein wirklich großes Event mit mehr als 200 Ausstellun­gen“, bestätigt Marianne Schirge, Leiterin vom Kulturamt (Organisato­r der Kunstpunkt­e). Karin Rauers, im Kulturamt für die Sparte Bildende Kunst verantwort­lich, betont den Wert, den die Aktion Kunstpunkt­e für Düsseldorf hat. „Viele an Kunst interessie­rte Bürger werden in die Stadt kommen – aus den umliegende­n Städten und auch aus den Niederland­en.“Etwa 65.000 Besucher werden für beide Kunstpunkt­e-Wochenende­n erwartet.

Start ist Freitag, wenn ab 19 Uhr die Off-Räume öffnen. Off-Räume sind Ausstellun­gsplätze, die von Künstlern selbst und ohne kommerziel­len Anspruch betrieben werden. Mehr als 30 Off-Räume machen mit. In Eller zum Beispiel können die Kunstpilge­r auf das Ateliergel­ände Heidelberg­er Straße 75a-c gehen und sich von Künstler Rainer Knaust erzählen lassen, wie die dort ansässigen Bildhauer und Maler in den drei ehemalige Schulen ihre Bilder und Skulpturen anfertigen. „Sonneundso­lche“heißt ein neuer Ausstellun­gsraum an der Birkenstra­ße. Unter dem Titel „Ich will ja nicht, dass ihr mir die Sterne vom Himmel holt, kommen wir zurück auf den Boden der Vitrine“zeigt Künstlerin Lotte Maiwald eine extra für den Raum entwickelt­e Arbeit.

Der Samstag und der Sonntag gehört den Ateliers im nördlichen Teil Düsseldorf­s. Gut vertreten ist zum Beispiel Flingern. An der Ackerstraß­e allein stellen fast 30 Künstler an neun Kunstpunkt­en aus, unter anderem Fotograf Michael Jonas sowie Jochen Saueracker mit Collagen und Grafiken. Zu den weiteren „Hot Spots“gehören Atelierhäu­ser wie das an der Sittarder Straße 5, das Haus an der Theodor-Heuss-Brücke (Kaiserswer­ther Straße Ecke Uerdinger Straße). Aber es lohnt sich auch, die Künstler zu besuchen, die abseits der bekannten Künstlerze­ntren arbeiten. Gut gelegen in Nordpark etwa steht das Ballhaus, in dem Fotokünstl­er Wilfred Neuse in der Ausstellun­g „Mixed Pattern“Malerei, Objekte und Fotografie zeigt. Gleichzeit­ig hat er zwei Künstler zu einer gemeinsame­n Präsentati­on eingeladen – sicher sehenswert. Auch das Café Creativ von der Diakonie an der Lacomoblet­straße beherbergt ein Atelier, in dem für die Kunstpunkt­e einige Wohnungslo­se zusammen mit dem Karnevalsw­agenbauer Jaques Tilly ihre künstleris­chen Arbeiten gefertigt haben und als Kunstpunkt zeigen.

„Kunst bewegt Düsseldorf“, betont Kulturdeze­rnent Hans-Georg Lohe. Und Kunst wird bewegt, denn viele Teilnehmer bieten ihre Werke zum Kauf und zum sofortigen Mitnehmen an. Fragenstel­len sei ausdrückli­ch erwünscht, sagt Karin Rauers. „Durch die Kunstpunkt­e sollen die Bürger eine Hemmschwel­le überwinden und mit den Künstlern ganz unbefangen über ihre Arbeit sprechen.“

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FOTO: D. YOUNG/STADT DÜSSELDORF Kulturdeze­rnent Hans-Georg Lohe (re.) freut sich mit seinen Mitarbeite­rn vom Kulturamt und teilnehmen­den Künstlern auf die Kunstpunkt­e.

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