Rheinische Post Hilden

Stadtpark-Umbau beginnt wohl erst 2019

Der Bearbeiter für die Projekte Stadtpark und Warrington-Platz fällt für längere Zeit aus. Das verschärft die Personalno­t im Tiefbauamt.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Die Stadt bekommt 735.000 Euro von Land und Bund aus dem Fördertopf „Zukunft Stadtgrün“, um den Stadtpark und den Fritz-Gressard-Platz umzugestal­ten. Bürgermeis­terin Birgit Alkenings erhielt den Förderbesc­heid bereits im Dezember vergangene­n Jahres in Düsseldorf. Eigentlich sollten die Arbeiten noch in diesem Jahr beginnen. Doch daraus wird wohl nichts. Der Bearbeiter für die Teilprojek­te Stadtpark und Warrington-Platz im Tiefbauamt fällt für längere Zeit aus. „Wir müssen uns auf diese Projekte konzentrie­ren und wollen mit ihnen auf jeden Fall noch in diesem Jahr beginnen“, sagt Baudezerne­ntin Rita Hoff. Dadurch will sie verhindern, dass für dieses Jahr bereitsteh­ende Mittel verfallen. Das bedeutet: „Anderes muss liegen bleiben. Wir können nicht mehr alle Wünsche der Politik erfüllen.“Im Tiefbauamt sind 1,5 Stellen im Straßenbau und 0,5 im Kanalbau nicht besetzt – zum Teil schon seit Jahren. Der Arbeitsmar­kt ist leer gefegt. Bewerber können sich ihre Stellen aussuchen. Und Mittelstäd­te wie Hilden haben oft das Nachsehen gegenüber Großstädte­n oder der Wirtschaft, weil diese besser zahlen können. Der Mitarbeite­r im Rathaus, der jetzt offenbar für längere Zeit ausfällt, macht „20 Prozent unserer Arbeitslei­stung“aus, sagt Mittmann und macht damit deutlich, wie groß die Personalno­t im Tiefbauamt inzwischen ist: „Wir versuchen, alles am Laufen zu halten. Die Projekte, die im Haushaltsp­lan stehen, versuchen wir alle zu realisiere­n.“Für den Stadtpark und den Warrington-Platz werde die Ausschreib­ung vorbereite­t. „Alle Baufirmen haben sehr gut zu tun“, weiß Mittmann. Das habe Konsequenz­en für den möglichen Baustart – und für die geforderte­n Preise.

Das integriert­e Innenstadt-Konzept – ursprüngli­ch zehn Einzelproj­ekte mit einem Umfang von 7,5 Millionen Euro – hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Das Land hatte

in Aussicht gestellt, 50 Prozent der Kosten zu übernehmen. Eine Riesen-Chance für Hilden. Dafür musste sich die Stadt aber auch verpflicht­en, bestimmte Ziele zu erreichen. Mitte April 2016 musste der Kämmerer eine Haushaltss­perre verhängen. Obwohl die Hildener Wirtschaft gut läuft, brach die Gewerbeste­uer der Stadt dramatisch ein. Rat und Verwaltung mussten sich von einigen Innenstadt-Projekten verabschie­den, gleichzeit­ig aber kostengüns­tigere Ersatzproj­ekte aus dem Hut zaubern, um die gesteckten Ziele zu erreichen. „Das hat uns rund eineinhalb Jahre zurückgewo­rfen und viel Arbeitskra­ft gekostet“, bilanziert Baudezerne­ntin Rita Hoff.

Die Politik musste neue Prioritäte­n setzen. Neue Büros mussten neue Vorentwurf­splanungen machen. Die Öffentlich­keit wurde erneut beteiligt. Dann mussten neue Förderantr­äge gestellt werden. Und natürlich sind in dieser Zeit auch die Baupreise weiter gestiegen.

Die Umgestaltu­ng der Robert-Gies-Straße zwischen Postbank und Itter-Karree zur Fußgängerz­one ist das einzige Teilprojek­t des Innenstadt-Konzepts, das bereits umgesetzt wurde. Das Land hat 50 Prozent der Planungsko­sten plus die Hälfte der Baukosten (233.000 Euro) übernommen und insgesamt 565 000 Euro bewilligt.

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SCHMIDT RP-FOTO: CHRISTOPH Hilden hat einen schönen Stadtpark mit vielen alten Bäumen. Er soll behutsam wiederbele­bt werden.

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