Stadtpark-Umbau beginnt wohl erst 2019
Der Bearbeiter für die Projekte Stadtpark und Warrington-Platz fällt für längere Zeit aus. Das verschärft die Personalnot im Tiefbauamt.
HILDEN Die Stadt bekommt 735.000 Euro von Land und Bund aus dem Fördertopf „Zukunft Stadtgrün“, um den Stadtpark und den Fritz-Gressard-Platz umzugestalten. Bürgermeisterin Birgit Alkenings erhielt den Förderbescheid bereits im Dezember vergangenen Jahres in Düsseldorf. Eigentlich sollten die Arbeiten noch in diesem Jahr beginnen. Doch daraus wird wohl nichts. Der Bearbeiter für die Teilprojekte Stadtpark und Warrington-Platz im Tiefbauamt fällt für längere Zeit aus. „Wir müssen uns auf diese Projekte konzentrieren und wollen mit ihnen auf jeden Fall noch in diesem Jahr beginnen“, sagt Baudezernentin Rita Hoff. Dadurch will sie verhindern, dass für dieses Jahr bereitstehende Mittel verfallen. Das bedeutet: „Anderes muss liegen bleiben. Wir können nicht mehr alle Wünsche der Politik erfüllen.“Im Tiefbauamt sind 1,5 Stellen im Straßenbau und 0,5 im Kanalbau nicht besetzt – zum Teil schon seit Jahren. Der Arbeitsmarkt ist leer gefegt. Bewerber können sich ihre Stellen aussuchen. Und Mittelstädte wie Hilden haben oft das Nachsehen gegenüber Großstädten oder der Wirtschaft, weil diese besser zahlen können. Der Mitarbeiter im Rathaus, der jetzt offenbar für längere Zeit ausfällt, macht „20 Prozent unserer Arbeitsleistung“aus, sagt Mittmann und macht damit deutlich, wie groß die Personalnot im Tiefbauamt inzwischen ist: „Wir versuchen, alles am Laufen zu halten. Die Projekte, die im Haushaltsplan stehen, versuchen wir alle zu realisieren.“Für den Stadtpark und den Warrington-Platz werde die Ausschreibung vorbereitet. „Alle Baufirmen haben sehr gut zu tun“, weiß Mittmann. Das habe Konsequenzen für den möglichen Baustart – und für die geforderten Preise.
Das integrierte Innenstadt-Konzept – ursprünglich zehn Einzelprojekte mit einem Umfang von 7,5 Millionen Euro – hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Das Land hatte
in Aussicht gestellt, 50 Prozent der Kosten zu übernehmen. Eine Riesen-Chance für Hilden. Dafür musste sich die Stadt aber auch verpflichten, bestimmte Ziele zu erreichen. Mitte April 2016 musste der Kämmerer eine Haushaltssperre verhängen. Obwohl die Hildener Wirtschaft gut läuft, brach die Gewerbesteuer der Stadt dramatisch ein. Rat und Verwaltung mussten sich von einigen Innenstadt-Projekten verabschieden, gleichzeitig aber kostengünstigere Ersatzprojekte aus dem Hut zaubern, um die gesteckten Ziele zu erreichen. „Das hat uns rund eineinhalb Jahre zurückgeworfen und viel Arbeitskraft gekostet“, bilanziert Baudezernentin Rita Hoff.
Die Politik musste neue Prioritäten setzen. Neue Büros mussten neue Vorentwurfsplanungen machen. Die Öffentlichkeit wurde erneut beteiligt. Dann mussten neue Förderanträge gestellt werden. Und natürlich sind in dieser Zeit auch die Baupreise weiter gestiegen.
Die Umgestaltung der Robert-Gies-Straße zwischen Postbank und Itter-Karree zur Fußgängerzone ist das einzige Teilprojekt des Innenstadt-Konzepts, das bereits umgesetzt wurde. Das Land hat 50 Prozent der Planungskosten plus die Hälfte der Baukosten (233.000 Euro) übernommen und insgesamt 565 000 Euro bewilligt.