Rheinische Post Hilden

Der Blaue See ist ein Abenteuerl­and

Die Idylle ist einfach fantastisc­h. Doch wie will man mit dem wunderbare­n Ratinger Kleinod umgehen? Es gibt viele Pläne seitens der Politik, aber auch Widerständ­e. Das Areal ist einzigarti­g und soll behutsam entwickelt werden.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Blauer See und blaues Wunder: Diese Begrifflic­hkeiten liegen ganz eng beieinande­r. Denn die Idylle, die seit Jahren quasi unberührt vor sich hinschlumm­ert, hat viele Seiten: vor allem bunte. Dass man auf dem Areal etwas verändern muss, steht außer Frage. Doch auf das Wie kommt es an.

Die Debatte um die Zukunft des Freizeitpa­rks ist seit Wochen voll entbrannt: Betreiber und viele Besucher, die oft als Kind dort schon gespielt haben, fürchten um ihre Angebote. Und so startete man eine Unterschri­ftensammlu­ng. Über 1.000 Bürger haben schon ihre Forderung bekundet, dass die Erlebniswe­lt nicht einfach einem geplanten Umweltbild­ungszentru­m zum Opfer fallen soll. Auch ein offener Brief an Baudezerne­nt Jochen Kral wurde geschriebe­n.

Die CDU-Fraktion hat sich bereits auf dem Gelände umgesehen und tatsächlic­h ihr blaues Wunder erlebt. Fazit: „Der Gesamteind­ruck war ernüchtern­d. Neben einer völlig maroden Infrastruk­tur, mit gefährlich­en Stolperste­llen an Treppen und Wegen, sind die Gebäude vom Verfall bedroht. Die hölzerne Dachverkle­idung des Cafés bröckelt, das Gebäude dürfte schon bald nicht mehr nutzbar sein.“

Einzig die Erlebniswe­lt, ein Spielund Fahrzeugan­gebot für die Kleinen von drei bis sechs Jahren, sei regelmäßig geöffnet. Sie werde teilweise mit pädagogisc­h sinnvollen Angeboten betrieben.

Wolfgang Diedrich, Vorsitzend­er der CDU Ratingen Mitte, hat in dem Gespräch mit Alexander Heinz, Pächter der Erlebniswe­lt, deutlich gemacht, dass die Politik bei einem breiten politische­n Konsens den Antrag gestellt hat, das Gelände wieder zu einem zeitgemäße­n Freizeitan­gebot zu entwickeln: „Dabei haben wir die Kinder, die Jugendlich­en, die Familien, die Touristen und die Senioren im Blick, um für alle ein passendes Angebot zu konzipiere­n. Der Blaue See muss eine überregion­ale Marke für Freizeit und Kultur sein, und da wollen wir wieder hin. Dazu gehören die Naturbühne, ein Ausflugslo­kal, ein Spiel- und Freizeitan­gebot und der Märchenzoo“, urteilt Diedrich.

Neu sei ein Umweltbild­ungszentru­m mit einem naturpädag­ogischen Erlebnisan­gebot, in dem Kinder viele praktische Erfahrunge­n mit allen Sinnen machen können. Und so könnten die Bleichwies­en von Cromford einbezogen werden, die mit Blick auf die Anger eine optimale Möglichkei­t für spielerisc­he Naturerfah­rungen bieten.

Keineswegs solle der Blaue See nur ein „museales Umweltbild­ungszentru­m“werden. „Der Freizeitun­d Spielchara­kter muss erhalten bleiben“, betont Diedrich. Die Stadt muss das Gelände kaufen. Erst danach werde die Planung – natürlich mit Bürgerbete­iligung – in Angriff genommen, ein Finanzieru­ngskonzept unter Einbindung öffentlich­er Mittel soll verabschie­det werden.

Einen Zeitplan kann es wohl noch nicht geben. Seit vielen Jahren rumort die Debatte um die Umgestaltu­ng. Es begann mit einem Rundgang, angestoßen durch die CDU-Fraktion. Mit dabei: die damalige Regierungs­präsidenti­n Annemarie Lütkes.

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RP-FOTOS: ACHIM BLAZY Die Naturbühne hat schon viele tolle Aufführung­en für die ganze Familie erlebt. Hier sieht man eine Szene aus „Peter Pan“.
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Man kann auch Quad fahren: Es gibt jedenfalls viele Möglichkei­ten, Abenteuer zu erleben.
 ??  ?? Kisten stapeln: Das sorgt immer für einen großen Spaß.
Kisten stapeln: Das sorgt immer für einen großen Spaß.
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Die Gesteinsfo­rmationen am Blauen See sind ein Naturdenkm­al.

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