Die Bismarck-Passage lockt seit 30 Jahren
Die Ladenzeile verbindet die Mittelstraße, Hildens Einkaufsmeile, mit dem Itterkarree am Warrington-Platz. Unternehmer Emil Bast baute die Ladenzeile 1988 für knapp 34 Millionen Mark.
SCHMIDT HILDEN Breiter Laufweg, 26 Geschäfte, zentrale Lage und ein Glasdach, das für helles Licht sorgt und vor Regen schützt: Die Bismarck-Passage wird 30 Jahre alt. Hermann Reffelmann gehört zu den allerersten Mieter: „Wir sind zur Eröffnung 1988 eingezogen.“Ein guter Standort, meint der Fachmann für Mode, Schuhe und Accessoires: „Die Passage wird sehr gut angenommen. Der Branchenmix und das gastronomische Angebot stimmen.“
Das sieht auch Carmen Kunze-Matheisen so, Inhaberin von Schreiben und Schenken. Sie hat das Geschäft vor elf Jahren übernommen: „Die Atmosphäre ist schön. Wir haben das Sortiment um Geschenkartikel und Bücher erweitert und viele Stammkunden.“
Gabriele und Jean Claude Shamlaye betreiben seit 28 Jahren ihr Restaurant Marlin in der Passage. Der Hotelmanager und Koch und die Erzieherin lernten sich 1980 auf den Seychellen kennen und lieben. Ihre Spezialität ist kreolische Küche. „Wir bieten aber auch Kohlrouladen, Pasta, Fisch und Fleisch an“, betont Gabriele: „Jede Woche gibt es neue Gerichte nach der Saison.“
Gundi und Dietmar Frenzel wohnen in Mettmann, bummeln aber regelmäßig durch Hilden: „Die Stadt gefällt uns besser als Mettmann. Hier liegt alles so schön zusammen.“Besonders lecker finden sie Apfelstrudel mit Cappuccino – in der Bismarck-Passage. Auch Beata und Horst Gerhardt aus Odenthal bei Köln zieht es regelmäßig nach Hilden – „mindestens zweimal im Monat“: „Die Geschäfte und die Stadt gefallen uns sehr. Hier ist alles so familiär, schön, sauber und kultiviert. Das mögen wir.“
„Hilden ist für den Einzelhandel immer noch eine Insel der Seligen“, meint Oliver Vennedey. Er managt die Bismarck-Passage seit 18 Jahren. Dazu verwaltet er noch neun weitere geschlossene Immobilienfonds in Nordrhein-Westfalen. Die Innenstadt sei im Grunde ein „schönes, kompaktes Kaufhaus“. Alle 26 Geschäfte der Bismarck-Passage seien vermietet. Eigentümer ist ein geschlossener Immobilienfonds sowie zwei weitere Privateigentümer.
Der Stadtrat wollte mit seinem Beschluss 1976 mit der Bismarck-Passage einen Einkaufsrundgang von der Mittelstraße zum Warrington-Platz und durch den Axlerhof zurück zur Mittelstraße schaffen, hat Christina Dütjer vom Stadtarchiv recherchiert. Der bekannte Erkrather Bau-Unternehmer Emil Bast übernahm die Flächen 1986. Eine neue Konzeption machte jedoch eine neue Umlegung und einen neuen Entwurf erforderlich. Den lieferte Stadtplaner Jochen Kuhn (Düsseldorf). 33,7 Millionen Mark hat das Projekt am Ende gekostet.
Großneffe Phillipp von Bismarck war für die Familie des Namensgebers bei der Eröffnung am 29. September 1998 dabei. Die gelungene Architektur wurde allseits gelobt. Die Grundfläche von 750 Quadratmetern ist mit Glas überdacht. Akzente setzen zwei Kuppeln mit einem Durchmesser von sechs und neun Metern. In den oberen Etagen sind rund 50 Eigentumswohnungen mit begrünten Dachgärten. Die Bewohner können Einkäufern beim Bummeln zuschauen.