Wattenscheid ist zu abgezockt
Fortunas U23 verschläft beim überraschenden Torspektakel die erste halbe Stunde.
Dass man sich auf seinen Lorbeeren nicht ausruhen darf, mussten am Wochenende auch die Fußballer von Fortunas U23 in der Regionalliga West erfahren. Nach zuletzt zwei überzeugenden Spielen verlor die Mannschaft von Trainer Nico Michaty in Wattenscheid deutlich mit 2:4.
Getreu dem Motto „Never change a winning team“bot der Trainer exakt die gleiche Anfangsformation auf wie in der Vorwoche. Doch wer das Team beim 2:1-Sieg über Viktoria Köln gesehen hatte, konnte nicht glauben, dass dies die selbe Mannschaft war. Die Gäste wirkten besonders in der Rückwärtsbewegung schläfrig und kamen zunächst kaum ins Spiel. Wattenscheid nutzte diese Nachlässigkeit eiskalt aus und erzielte in der ersten halben Stunde genau so viele Treffer wie in den sechs bisherigen Saisonspielen. Dass die „Zwote“den frühen Rückstand durch den Treffer von Taylan Duman recht zeitnah egalisierte, lag an einem kapitalen Bock des herauseilenden Wattenscheider Schlussmanns, der das Gleichgewicht verlor und umkurvt wurde.
Erst nach dem vierten Gegentor stabilisierten sich die Gäste, bei denen keiner an die Form der Vorwoche anknüpfen konnte, und bekamen den flinken Emre Yesilova besser in den Griff. Trotz des aussichtslosen Spielstands gab sich die Fortuna nicht auf, blieb nach vorne aber zunächst zu harmlos.
„Wir wollten nach der Pause noch mal alles versuchen, alles reinlegen und Charakter zeigen“, sagte Michaty. Das gelang seinem Team auch über weite Strecken. Kaito Miyake ließ die Hoffnung auf einen Punktgewinn frühzeitig aufleben, als sein Schuss noch abgefälscht im Netz landete (48.). Doch zwingend wurde es für die Wattenscheider Hintermannschaft nur selten. Weil die Fortuna sich vermehrt auf das Angreifen konzentrierte, boten sie den Gastgebern in der eigenen Hälfte immer wieder Räume, die jedoch ungenutzt blieben.
„Unter dem Strich ist das eine verdiente Niederlage, wir haben erst in der zweiten Halbzeit so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten“, resümierte Michaty.