DEG feiert ihren Traumstart
Die Eishockey-Profis lassen auf ihren 2:1-Sieg zum Saisonauftakt in Mannheim ein 5:1 gegen die Iserlohn Roosters folgen. Die prächtige Kulisse von 8068 Zuschauern trägt zur neuen Euphorie in Düsseldorf bei.
Als die DEG-Mannschaft nach ihrem 5:1 (0:0, 2:0, 3:1)-Erfolg über die Iserlohn Roosters noch einmal die Kabine verlässt und zur Ehrenrunde aufs Eis zurückkehrt, halten sich nicht wenige unter den 8068 Zuschauern die Bäuche vor Lachen. Torhüter Mathias Niederberger trägt statt des Trikots ein unfassbar hässliches silbergänzendes Jackett, mit dem er in etwa so aussieht wie ein drittklassiger Drogendealer in der 80er-Jahre-Serie „Miami Vice“.
„Es war etwas ganz Besonderes für mich, in meiner Heimatstadt einen Treffer zu erzielen“
Philip Gogulla DEG-Heimkehrer aus Köln
„Das Jackett ist die Auszeichnung für unsere mannschaftsinterne Wahl zum Spieler des Spiels“, erklärt der Goalie. „Ich meine zwar immer noch, dass wie am Freitag bei unserem Verlängerungssieg in Mannheim die ganze Mannschaft diesen Preis verdient hätte. Aber wenn die anderen ihn mir verleihen, ist es auch okay.“Schließlich seien auch Eishockeyspieler in der Entertainmentbranche, ergänzt Niederberger: „Und zur Modestadt Düsseldorf passt das Jäckchen doch prima.“
Mit dem Entertainment hatte die DEG schon vor der Partie begonnen. Selten war ihr ein Video-Einspieler so gelungen wie der, mit dem der Klub seine Fans auf die Spiele der Saison 2018/19 einstimmen möchte. „Ich war hier noch nicht fertig“, sagt Trainer Harold Kreis darin und erinnert damit an seine erste Zeit als Coach in Düsseldorf von 2008 bis 2010. Mindestens ebenso stark und entsprechend von den Fans bejubelt sind die Statements der Spieler – so sagt Kapitän Alex Barta: „Eine Ehre, für die DEG zu spielen“und als Krönung der frühere Kölner und gebürtige Düsseldorfer Philip Gogulla: „Endlich zu Hause.“
Ähnlich emotional, wie diese Sätze vermuten lassen, ging die DEG auch das Spiel an. In den ersten acht Minuten bestimmte sie eindeutig das Geschehen. Dann galt es jedoch eine kritische Phase zu überstehen, als Ryan McKiernan und Lukas Laub gleichzeitig die Strafbank drückten. Diese 67 Sekunden mit drei gegen fünf Feldspieler brachten die Rot-Gelben nicht zuletzt dank starker Paraden Niederbergers schadlos hinter sich.
„Ich hatte mich dafür entschieden, Mathias die Saison beginnen zu lassen“, berichtete Kreis hinterher. Zuvor hatte der Coach das Torhüterduell zwischen Niederberger und Fredrik Pettersson Wentzel lange für offen erklärt. Seine Entscheidung war die richtige, denn wie schon in Mannheim war der gebürtige Düsseldorfer ein sicherer Rückhalt für sein Team.
Im Mittelabschnitt erhöhte die DEG die Schlagzahl weiter, spielte sich nun Chancen im Minutentakt heraus. Und gerade, als die Angreifer am Iserlohner Goalie Sebastian Dahm und am Torgestänge zu verzweifeln drohten, fiel endlich das 1:0. Ein Break von Bernhard Ebner konnte Dahm noch abwehren, doch als er hilflos am Boden lag, setzte Barta die Scheibe zur hochverdienten Führung ins Netz. Nach einem genialen Pass von Ken-André Olimb legte John Henrion den zweiten Treffer M. Niederberger (Pettersson Wentzel) – Köppchen, Picard; Ebner, McKiernan; Marshall, Nowak; Huß – Gogulla, Barta, Descheneau; Ridderwall, Olimb, Henrion; Reiter, Buzas, Pimm; L. Niederberger, Strodel, Laub. Köttstorfer, Piechaczek. 8068. 1:0 (25:45) Barta (Descheneau, Ebner), 2:0 (31:08) Henrion (Olimb, Ebner – 5:4), 2:1 (40:53) Fischer (Trupp, Dmitriev), 3:1 (45:11) Pimm, 4:1 (46:21) Gogulla (Descheneau, Köppchen), 5:1 (56:54) Henrion (Ebner, Ridderwall). DEG 14, Iserlohn 8. 5:1
nach und setzte damit sein Team noch fester in die Erfolgsspur, zumal da Niederberger die Iserlohner Möglichkeiten ganz sicher entschärfte.
Christopher Fischers Anschlusstreffer konnte den Lauf der DEG nur kurz unterbrechen, ehe Braden Pimm und 70 Sekunden später Gogulla einen Doppelpack schnürten. Dieser Zwischenspurt entschied eine Partie, die den Hoffnungen der DEG-Fans auf eine erfolgreiche Saison weitere Nahrung gab.
Kreis nahm abschließend noch einmal Bezug auf die modische Auszeichnung für seinen Goalie. „Wir hätten heute 21 Silberjäckchen verleihen können“, lobte der Coach, und Torschütze Gogulla ergänzte: „Dass wir die ersten Tore in diesem umkämpften Spiel machen konnten, war heute der Schlüssel. Und ich gebe zu: Es war etwas ganz Besonderes für mich, in meinem ersten Heimspiel für die DEG in meiner Heimatstadt einen Treffer erzielen zu dürfen.“