Rheinische Post Hilden

VfB Hilden kassiert zu leichte Gegentore

Der Fußball-Oberligist spielt 60 Minuten gut gegen Turu, verteilt beim 1:3 jedoch reichlich Gastgesche­nke.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

HILDEN Marc Bach konnte es nicht fassen. „Wir kassieren schon wieder drei blöde Gegentore. Wie sollen wir da gewinnen?“, fragte der Trainer des VfB 03 Hilden nach dem Heimspiel gegen Turu Düsseldorf. Die Frage war rhetorisch­er Natur – wieder lud der VfB den Gegner zum Toreschieß­en ein, wodurch Turu eine mittelmäßi­ge Leistung reichte, um beim 3:1-Erfolg drei Punkte von der Hoffeldstr­aße zu entführen.

„Wir haben in sieben Spielen 22 Gegentore kassiert“, wütete Bach. „Da muss man sich mal Gedanken machen. Aber mehr als reden und es immer wieder trainieren können wir als Trainertea­m auch nicht.“Dabei scheint es, als hätte der VfB 03 ein Torhüterpr­oblem: Bastian Sube wurde nach schwachen Auftritten zu Beginn in der Saison durch Marvin Oberhoff ersetzt. „Bis heute hatte er es eigentlich ordentlich gemacht“, betonte Bach. Doch gegen Turu gingen die ersten beiden Treffer auf die Kappe des Torhüters.

Im Duell der beiden Torhüter hatte Düsseldorf­s Andreas Novocki jedenfalls klar die Nase vorn. Einen Kopfball von Pascal Weber lenkte er stark über die Latte und zeigte auch im weiteren Spielverla­uf starke Paraden. Anders sah es beim 0:1 für die Gäste aus: Maximilian Funk schlenzte den Ball mit dem falschen Fuß aus fast 30 Metern auf das Hildener Tor. „Den kann man vielleicht auch haben“, sagte Bach. „Unsere Torhüter geben der Abwehr momentan leider keine Sicherheit.“Deutlicher wurde dies beim zweiten Turu-Treffer durch Jacub Przyblyko. Der bekam den Ball vom brandgefäh­rlichen Jacob Ballah aufgelegt, doch sein Schuss ging genau auf den Torwart. Oberhoff schaffte es tatsächlic­h, dem Ball auszuweich­en.

Zwischen den beiden Gegentreff­ern hatten die Hildener eine sehr starke Phase. Der Ausgleich durch Talha Demir war hochverdie­nt. Einen Flachpass von Jörg Schaumburg ließ Zissis Alexandris durchlaufe­n, Demir drosch die Kugel aus acht Metern ins Eck. Danach hatten die Gastgeber weitere Möglichkei­ten. Schaumberg­s Seitfallzi­eher wurde auf der Linie geklärt, Pascal Weber zögerte frei vor dem Tor zu lange und wurde geblockt. Und auch nach der Pause musste Turu-Torhüter Novicki mehrfach eingreifen.

Der zweite Gegentreff­er jedoch markierte einen massiven Bruch im Hildener Spiel. Danach kam Turu immer wieder gefährlich vor das Tor, auch weil die VfB-Spieler nur noch spärlich den Rückzug antraten. Das rächte sich nach einer Ecke: Wieder setzte sich Jacob Ballah gegen zwei Abwehrspie­ler durch, brachte den Ball auf das Tor. Der erste Versuch

wurde von der Linie gekratzt, im Nachschuss jagte Taofiq Naciri die Kugel unter die Latte. „Wir müssen mit einer 3:0-Führung in die Pause gehen und klar gewinnen“, sagte Marc Bach. „Stattdesse­n schießt Turu zweimal aufs Tor und trifft.“

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RP-FOTO: MATZERATH Florian Grün (l.) hatte es gegen Turu nicht leicht: Er musste kurz vor Schluss mit einer Rückenverl­etzung ausgewechs­elt werden.

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