VfB Hilden kassiert zu leichte Gegentore
Der Fußball-Oberligist spielt 60 Minuten gut gegen Turu, verteilt beim 1:3 jedoch reichlich Gastgeschenke.
HILDEN Marc Bach konnte es nicht fassen. „Wir kassieren schon wieder drei blöde Gegentore. Wie sollen wir da gewinnen?“, fragte der Trainer des VfB 03 Hilden nach dem Heimspiel gegen Turu Düsseldorf. Die Frage war rhetorischer Natur – wieder lud der VfB den Gegner zum Toreschießen ein, wodurch Turu eine mittelmäßige Leistung reichte, um beim 3:1-Erfolg drei Punkte von der Hoffeldstraße zu entführen.
„Wir haben in sieben Spielen 22 Gegentore kassiert“, wütete Bach. „Da muss man sich mal Gedanken machen. Aber mehr als reden und es immer wieder trainieren können wir als Trainerteam auch nicht.“Dabei scheint es, als hätte der VfB 03 ein Torhüterproblem: Bastian Sube wurde nach schwachen Auftritten zu Beginn in der Saison durch Marvin Oberhoff ersetzt. „Bis heute hatte er es eigentlich ordentlich gemacht“, betonte Bach. Doch gegen Turu gingen die ersten beiden Treffer auf die Kappe des Torhüters.
Im Duell der beiden Torhüter hatte Düsseldorfs Andreas Novocki jedenfalls klar die Nase vorn. Einen Kopfball von Pascal Weber lenkte er stark über die Latte und zeigte auch im weiteren Spielverlauf starke Paraden. Anders sah es beim 0:1 für die Gäste aus: Maximilian Funk schlenzte den Ball mit dem falschen Fuß aus fast 30 Metern auf das Hildener Tor. „Den kann man vielleicht auch haben“, sagte Bach. „Unsere Torhüter geben der Abwehr momentan leider keine Sicherheit.“Deutlicher wurde dies beim zweiten Turu-Treffer durch Jacub Przyblyko. Der bekam den Ball vom brandgefährlichen Jacob Ballah aufgelegt, doch sein Schuss ging genau auf den Torwart. Oberhoff schaffte es tatsächlich, dem Ball auszuweichen.
Zwischen den beiden Gegentreffern hatten die Hildener eine sehr starke Phase. Der Ausgleich durch Talha Demir war hochverdient. Einen Flachpass von Jörg Schaumburg ließ Zissis Alexandris durchlaufen, Demir drosch die Kugel aus acht Metern ins Eck. Danach hatten die Gastgeber weitere Möglichkeiten. Schaumbergs Seitfallzieher wurde auf der Linie geklärt, Pascal Weber zögerte frei vor dem Tor zu lange und wurde geblockt. Und auch nach der Pause musste Turu-Torhüter Novicki mehrfach eingreifen.
Der zweite Gegentreffer jedoch markierte einen massiven Bruch im Hildener Spiel. Danach kam Turu immer wieder gefährlich vor das Tor, auch weil die VfB-Spieler nur noch spärlich den Rückzug antraten. Das rächte sich nach einer Ecke: Wieder setzte sich Jacob Ballah gegen zwei Abwehrspieler durch, brachte den Ball auf das Tor. Der erste Versuch
wurde von der Linie gekratzt, im Nachschuss jagte Taofiq Naciri die Kugel unter die Latte. „Wir müssen mit einer 3:0-Führung in die Pause gehen und klar gewinnen“, sagte Marc Bach. „Stattdessen schießt Turu zweimal aufs Tor und trifft.“