Autoschau bietet guten Überblick
PS-starke Boliden, schnittige Cabrios und geräumige Familienkutschen füllten am Wochenende die Innenstadt: Zur 26. Autoschau präsentierten 14 Händler beliebte Modelle. Das Angebot von Elektrofahrzeugen war gering.
HILDEN Ein reger Besucherstrom füllte am Samstagnachmittag die Innenstadt: Nicht alle waren wegen der Autos gekommen, doch viele handelten nach dem Motto „wenn sie schon hier stehen, setz ich mich mal rein.“So, wie etwa Stephan Reitemeyer: Er hat sich erst kürzlich ein neues Auto gekauft, wie der Langenfelder erzählte. Auf der Suche nach einem Zweitwagen sei er nicht, „aber ich finde es super, dass die Autoschau hier angeboten wird und komme gerne.“Der Dieselskandal habe ihn nicht abgeschreckt: „Ich habe mir jetzt wieder einen Diesel gekauft.“Elektro- oder Hybridautos überzeugen ihn bislang nicht. „Ich glaube, es dauert noch etwas, bis sich diese Fahrzeuge bei uns durchsetzen.“Als Gründe führte er die fehlende Reichweite und Infrastruktur an.
Neben klassischen Antrieben gab es auf der Schau auch zahlreiche Hybrid-Modelle zu sehen. Am Stand der Stadtwerke Hilden drehte sich alles um elektrische Mobilität. Die Mitarbeiter Dieter Biermann und Petros Tsiamos informierten über Elektromobilität, Solarenergie und wie es mit der Infrastruktur in Hilden bestellt ist: „Zurzeit haben wir fünf Ladestationen, für weitere sechs wurde ein Förderantrag gestellt“, berichtete Tsiamos. Ehrlicherweise stünden die Hildener dem Thema E-Mobilität noch sehr zögerlich gegenüber. „Autofahrer halten sich zurück, weil die Elektrofahrzeuge teuer sind.“
Manuel Mirek nahm zum achten Mal an der Autoschau teil. Um einen direkten Verkauf ginge es dem Verkaufsberater vom Autohaus Schnitzler an so einem Wochenende nicht: „Wir wollen informieren, uns mit unserem Angebot bekannter machen und mit den Kunden ins Gespräch kommen.“Oftmals sei es so, dass Kunden von der Autoschau, Tage oder Wochen später ins Autohaus kämen. „Wenn wir dann auch nur ein Auto verkaufen, weil wir das Wochenende hier standen, dann ist das ein Erfolg.“
Das Ehepaar Peter und Marita Thomé war tatsächlich auf der Suche nach einem neuen Auto und interessierte sich auf der Schau für den VW T-Roc: „Angesprochen hat mich vor allem der Preis“, sagte Peter Thomé. „Ich weiß, dass er eigentlich bei 40.000 Euro liegt. Hier wird er für knapp 29.000 Euro angeboten.“Die Eigenschaften des neuen Gefährts sollten sein: am liebsten ein SUV mit Glasdach und DSG-Getriebe. „Auf jeden Fall ein Diesel“, betonte Thomé. „Ich mag einfach den Durchzug.“Die Autoschau fand der Haaner deswegen gut, „weil sie einen guten Überblick bietet. Hier findet man alle Autohäuser zusammen. Außerdem ist das Wetter heute so schön.“
Der sonnige Tag brachte auch Sven Sieger dazu in den zweisitzigen Audi TT Roadstar einzusteigen. Kaufen würde sich der Familienvater das Cabrio nicht, weil er erst vor einem Jahr seinen Diesel für einen Benziner umtauschte. „Wo sollen denn da die zwei Kinder rein?“Grundsätzlich stünde Sieger der E-Mobilität offen gegenüber. „Wenn die Reichweite bei über 300 Kilometern ist, würde ich mir das nochmal überlegen.“Bis dahin aber, schaut er sich weiter auf der Autoschau um, „weil alles toll ist, was in unsere Innenstadt gebracht wird.“