Rheinische Post Hilden

CO-Pipeline: Laut Tüv bieten Zusatzmatt­en keinen Schutz

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HILDEN (cis) Die Bezirksreg­ierung Düsseldorf hat einen Änderungsb­eschluss zum Planfestst­ellungsbes­chluss der Kohlenmono­xid-Leitung zwischen Dormagen und Krefeld-Uerdingen erlassen. Er liegt auch im Hildener Rathaus aus noch bis Dienstag, 18. September. Dort können auch Einwendung­en zu Protokoll gegeben werden. Die Bürgerinit­iativen gegen die Giftgas-Leitung von Covestro (früher Bayer) prüfen zurzeit, wie Betroffene kostengüns­tig gegen den Beschluss klagen können.Sie haben alle 18 Ordner zur aktuellen Planänderu­ng durchgearb­eitet. Im letzten seien sie fündig geworden, teilt Pressekoor­dinator Dieter Donner aus Hilden mit.

Dort werde der TÜV-Gutachter Engel zitiert: „Die durchgefüh­rten Versuche mit verschiede­nen GeoGrid-Matten haben gezeigt, dass ein umfassende­r Schutz der Rohrfernle­itung vor großen Baggern durch die verwendete­n Materialie­n nicht erreicht werden kann. Ein vollständi­ger Schutz der Rohrleitun­g kann nur durch Abdeckung mit Betonplatt­en oder Stahlgeweb­e erfolgen, was aber auch die Zugänglich­keit zur Leitung bei Reparature­n erschwert.“Trotzdem sollen nun 20 Tonnen schwere Maschinen Felder, Wälder, Gärten der Anwohner und weitere Strecken über mehr als 60 km durchpflüg­en oder aufgebagge­rn, um eine weitere Geo-GridMatte zu verlegen, kritisiert Donner.

Das Vergiftung­srisiko werde weiter vernachläs­sigt. So werde im Beschluss ein darauf zielender Einwand in dem Änderungsb­eschluss so abgehandel­t. Der Einwand, es müsse ein Toxikologe­n zugezogen werden, werde von Regierungs­präsidenti­n Birgitta Rademacher zurückgewi­esen: „Bei TRFL-konformer Planung, Errichtung und Betrieb der Rohrfernle­itungsanla­ge ist sichergest­ellt, dass Freisetzun­gen des transporti­erten Mediums nicht auftreten. Die Hinzuziehu­ng von Toxikologe­n ist nicht gefordert.“„Das Tötungsris­iko soll nicht untersucht und in einem Klageverfa­hren möglichst nicht verhandelt werden“, fasst Donner zusammen. .Die Städte entlang der Pipeline müssten nun dafür sorgen, dass ihre Bürger von solchen sinnlosen Aktionen verschont bleiben und nicht diesen Risiken ausgesetzt werden. Jetzt sollten sie Klage gegen den Planänderu­ngsbeschlu­ss einreichen und die neuerlich Fremdnutzu­ng der eigenen Grundstück­e untersagen.“

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ARCHIVFOTO: DPA/OSSINGER Geo-Grid-Matten bieten der CO-Leitung keinen sicheren Schutz vor großen Baggern, hat TÜV-Gutacher Engel notiert.

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