Ehemalige des Helmholtz feiern Abiturjubiläum
HILDEN Viele Abiturienten erinnern sich nur sehr ungern an das Ende ihrer Schulzeit. Die beiden Abschlussjahrgänge des Helmholtz-Gymnasiums von 1988 und 1993 hatten am vergangenen Samstag allerdings allen Grund, diese Zeit zu feiern. Das 25- und 30-jährige Jubiläum schickte die Prüflinge von damals zurück in die Schule. Bei einem Sektempfang und Führungen durch die über die Jahrzehnte weiterentwickelte Schule kamen die ehemaligen Schüler, sowie manche damalige Lehrer, wieder ins Gespräch. Ein weiterer Teil der Veranstaltung war die Einsicht in die alten Abiturklausuren, die sogar mitgenommen werden durften. In der gut gefüllten und modernisierten Aula plauderten die Gäste vor einer Leinwand mit der Aufschrift „Wir vom Helmholtz“.
„Ich weiß noch ganz genau, dass es eine sehr anstrengende, jedoch auch schöne Zeit war“, erinnert sich Matthias Bendorf. Aus heutiger Sicht räumt er jedoch ein, dass man als Schüler trotzdem weniger Zeit habe. „Die Work-Life-Balance stimmt nicht mehr“, behauptet der Familienvater, der sich nach seinem Elektrotechnik-Studium der Informatik widmete.
Ähnliche Beobachtungen macht der seit zwei Jahren pensionierte Michael Tries, der als ehemaliger Lehrer eingeladen war. „Durch G8 hat sich vieles verändert“, berichtet er. Weniger Zeit und mehr Druck scheint also der Preis zu sein, den wir dafür zahlen, dass unsere Kinder die Schule früher beenden und im Wettbewerb mit anderen Ländern mithalten können.
An die eigene Schulzeit als solche wollen oder können sich viele gar nicht mehr erinnern. „Ich habe am besten die Feiern noch im Kopf, als wir es endlich geschafft hatten“, erzählt Tina Bömelburg, die anschließend Betriebswirtschaftslehre in Bielefeld studierte. Katrin Westphal hat heute zwei Kinder auf dem Helmholtz. „Ich sehe auch, dass der Druck auf die Schüler hoch ist, doch ich habe durchweg positive Erinnerungen an die Schule“, erzählt sie. Der Biologieunterricht bereitete ihr damals so viel Freude, dass sie Biologie studierte und nun seit 2003 bereits für das Bundesgesundheitsministerium in Bonn arbeitet.
Steffi Schwarz und Dayna Martinez Morales erinnern sich noch gut an ihren hundertletzten Schultag. „Damals ging es ziemlich wild zu“, berichten die beiden. Da man an dieser Stelle etwas über die Stränge geschlagen hatte, musste die Aula für den jährlichen Sockenball über die Stadt gemietet werden.
Ebenfalls in bester Erinnerung bei den beiden ist der große Schulkeller mit seinen vielen Gängen, in dem früher bei Schulfesten oft eine Geisterbahn aufgebaut wurde, durch die Besucher geführt und erschreckt wurden. Letzlich bleibt die Schulzeit eine Zeit mit Höhen und Tiefen, dessen Höhepunkte am Samstag gefeiert wurden.