Rheinische Post Hilden

Haltestell­enschild für eigene Wohnung

Die Rheinbahn hat ausgemuste­rte Haltestell­enschilder verkauft. Die Nachfrage in Haan war eher gering.

- VON NICOLE KUSKA

HAAN Rund 30 Menschen warten Samstagvor­mittag auf dem Gelände des Betriebsho­fs der Stadt Haan. Dann hat das Warten ein Ende. Die Tore gehen auf und sofort stürmen alle in die Fahrzeugha­lle, um sich ihr Lieblingss­child zu sichern. Nach ungefähr zehn Minuten ist der Ansturm vorbei und die Halle ist zunächst menschenle­er.

Die Rheinbahn hat in der Fahrzeugha­lle des städtische­n Betriebsho­fs 111 ehemalige Haltestell­enschilder zum Kauf angeboten. Die neuen Schilder bieten viele Vorteile: „Wir haben zwei Jahre lang mit Behinderte­nverbänden an neuen Haltestell­enschilder­n gearbeitet, die für Hellmuth Höhn Rheinbahn-Sprecher

Sehbehinde­rte besser lesbar sind. Außerdem wiegen die neuen Haltestell­enschilder nur vier Kilo und können bei Beschädigu­ngen leicht von einer Person ausgewechs­elt werden“, erklärt Helmuth Höhn von der Unternehme­nsentwickl­ung der Rheinbahn Düsseldorf. Die alten Schilder waren deutlich schwerer und auch schlechter zu wechseln: „Die Schilder, die wir heute zum Verkauf anbieten, sind aus Metall und wiegen 20 bis 30 Kilogramm. Bei Beschädigu­ngen musste alles mühsam aufgeschra­ubt werden und jetzt kann einfach ganz schnell die Folie bei den neuen Schildern gewechselt werden“, so Höhn.

Die Verkaufsak­tion gab es bereits in Hilden und Langenfeld: „Im Vergleich zu dem Verkauf dort ist der Andrang heute wirklich sehr gering. In beiden Städten haben jeweils rund 200 Menschen für die Schilder angestande­n“, wundert sich Höhn.

Sandra Cordioli, Tanja Cordioli und Dirk Sauer haben eine Stunde angestande­n und sich schließlic­h zwei Haltestell­enschilder gesichert: „Das Haan Markt-Schild haben wir für einen 14-jährigen Freundausg­esucht, der später mal Busfahrer werden möchte. Das Schild kann er sich dann in ein paar Jahren in seine eigene Wohnung stellen“, sagt Sandra Cordioli. „Das zweite Sauerbruch­straße-Schild kommt in unseren Garten. Denn mit der Sauerbruch­straße verbinden wir unsere Heimat“, so Dirk Sauer.

Der Gruitener Achim Gomoloch hat sich mit seiner Familie ebenfalls zwei Schilder ausgesucht: „Wirkaufen hier zwei Haan-Gruiten Bahnhof-Schilder, aber hätten eigentlich lieber das Schild mit dem Schriftzug Gruiten Dorf oder Gruiten Kirche gehabt. Mein Schild hänge ich in den Hobbyraum“, fügt Gomoloch hinzu. Die zwei begehrten Schilder konnte Achim Gomoloch noch gar nicht ergattern, weil die Schilder an den Haltestell­en Gruiten Kirche und Gruiten Dorf bisher noch nicht zum Kauf angeboten wurden: „Die Haltestell­en werden noch modernisie­rt und mobilitäts­gerecht umgebaut, weshalb die Haltestell­enschilder dort erst später ausgetausc­ht werden“, erklärt Helmut Höhn.

„Manche Haltestell­en werden erst noch modernisie­rt. Dort werden die Schilder später ausgetausc­ht“

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RP-FOTO: MATZERATH Sandra Cordioli, Tanja Cordioli und Dirk Sauer haben Schilder ergattert. 20 Euro verlangte die Rheinbahn für jede der ausgemuste­rten Tafeln.

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