Haltestellenschild für eigene Wohnung
Die Rheinbahn hat ausgemusterte Haltestellenschilder verkauft. Die Nachfrage in Haan war eher gering.
HAAN Rund 30 Menschen warten Samstagvormittag auf dem Gelände des Betriebshofs der Stadt Haan. Dann hat das Warten ein Ende. Die Tore gehen auf und sofort stürmen alle in die Fahrzeughalle, um sich ihr Lieblingsschild zu sichern. Nach ungefähr zehn Minuten ist der Ansturm vorbei und die Halle ist zunächst menschenleer.
Die Rheinbahn hat in der Fahrzeughalle des städtischen Betriebshofs 111 ehemalige Haltestellenschilder zum Kauf angeboten. Die neuen Schilder bieten viele Vorteile: „Wir haben zwei Jahre lang mit Behindertenverbänden an neuen Haltestellenschildern gearbeitet, die für Hellmuth Höhn Rheinbahn-Sprecher
Sehbehinderte besser lesbar sind. Außerdem wiegen die neuen Haltestellenschilder nur vier Kilo und können bei Beschädigungen leicht von einer Person ausgewechselt werden“, erklärt Helmuth Höhn von der Unternehmensentwicklung der Rheinbahn Düsseldorf. Die alten Schilder waren deutlich schwerer und auch schlechter zu wechseln: „Die Schilder, die wir heute zum Verkauf anbieten, sind aus Metall und wiegen 20 bis 30 Kilogramm. Bei Beschädigungen musste alles mühsam aufgeschraubt werden und jetzt kann einfach ganz schnell die Folie bei den neuen Schildern gewechselt werden“, so Höhn.
Die Verkaufsaktion gab es bereits in Hilden und Langenfeld: „Im Vergleich zu dem Verkauf dort ist der Andrang heute wirklich sehr gering. In beiden Städten haben jeweils rund 200 Menschen für die Schilder angestanden“, wundert sich Höhn.
Sandra Cordioli, Tanja Cordioli und Dirk Sauer haben eine Stunde angestanden und sich schließlich zwei Haltestellenschilder gesichert: „Das Haan Markt-Schild haben wir für einen 14-jährigen Freundausgesucht, der später mal Busfahrer werden möchte. Das Schild kann er sich dann in ein paar Jahren in seine eigene Wohnung stellen“, sagt Sandra Cordioli. „Das zweite Sauerbruchstraße-Schild kommt in unseren Garten. Denn mit der Sauerbruchstraße verbinden wir unsere Heimat“, so Dirk Sauer.
Der Gruitener Achim Gomoloch hat sich mit seiner Familie ebenfalls zwei Schilder ausgesucht: „Wirkaufen hier zwei Haan-Gruiten Bahnhof-Schilder, aber hätten eigentlich lieber das Schild mit dem Schriftzug Gruiten Dorf oder Gruiten Kirche gehabt. Mein Schild hänge ich in den Hobbyraum“, fügt Gomoloch hinzu. Die zwei begehrten Schilder konnte Achim Gomoloch noch gar nicht ergattern, weil die Schilder an den Haltestellen Gruiten Kirche und Gruiten Dorf bisher noch nicht zum Kauf angeboten wurden: „Die Haltestellen werden noch modernisiert und mobilitätsgerecht umgebaut, weshalb die Haltestellenschilder dort erst später ausgetauscht werden“, erklärt Helmut Höhn.
„Manche Haltestellen werden erst noch modernisiert. Dort werden die Schilder später ausgetauscht“