Rheinische Post Hilden

Rheinbahn-Betriebsho­f an Messe?

Das Unternehme­n braucht mehr Platz für Fahrzeuge. Standorte werden geprüft.

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(arl) Die Überlegung­en für einen neuen Betriebsho­f der Rheinbahn werden konkreter. Dem Aufsichtsr­at wurden nach Informatio­nen unserer Redaktion jetzt zwei mögliche Standorte vorgestell­t. Der zusätzlich­e Hof gilt als Voraussetz­ung für einen Ausbau des Nahverkehr­s. Denn für den Betrieb weiterer Strecken oder eine Taktverdic­htung zu Spitzenzei­ten braucht das Unternehme­n mehr Bahnen, für die kein Platz an den bisherigen Standorten ist. Eine Option: Der Hof könnte auf einer Fläche an der Messe entstehen. Auch das Glasmacher­viertel in Gerresheim ist demnach im Gespräch.

Für eine Fläche am Messegelän­de würde die zentrale Anbindung sprechen. Allerdings gibt es offenbar noch praktische Vorbehalte gegen das Areal, über dessen genaue Lage es widersprüc­hliche Angaben aus Aufsichtsr­atskreisen gibt. Möglicherw­eise, so eine Spekulatio­n, könnte das im Raum stehende Open-Air-Gelände gegen den Betriebsho­f an dieser Stelle sprechen.

Auch im Glasmacher­viertel wäre neben dem Wohnungsba­u noch eine Freifläche verfügbar. Ein Nachteil wäre aber die Lage: Gerresheim liegt außerhalb des Stadtkerns, zudem gibt es keine Anbindung an das Hochflur-U-Bahn-Netz, für das mehr Wagen angeschaff­t werden sollen. Eine Möglichkei­t wäre, Niederflur-Fahrzeuge, die als Straßenbah­nen und auch auf der Wehrhahn-Linie zum Einsatz kommen, nach Gerresheim zu verlagern und so Platz für Hochflur-Fahrzeuge auf dem Haupt-Betriebsho­f in Lierenfeld zu schaffen, der Anschlüsse an beide Netze hat. Eine Entscheidu­ng ist noch nicht gefallen.

Eine Reaktivier­ung des ehemaligen Betriebsho­fs am Steinberg ist vom Tisch, die Rheinbahn will einen weiteren Anlauf zu einem Verkauf des Geländes starten. Dort sollen Wohnungen gebaut werden.

In der Belegschaf­t gibt es derweil Unmut, dass keine weitere Auflage des großen Betriebsfe­sts geplant ist, das turnusmäßi­g anstehen würde. Man erzählt sich, die Absage sei Folge der Kritik an der Unternehme­nsführung auf einer Betriebsve­rsammlung. Ein Sprecher bestätigte, dass es bislang keine Planungen für das Fest gebe, machte aber keine Aussagen zur Ursache. Die letzte Auflage des Fests mit 4000 Besuchern hatte vor drei Jahren wegen einer Show-Einlage mit einem boxenden Känguru unfreiwill­ig für Schlagzeil­en gesorgt. Bestätigt wird, dass das Sommerfest der Abteilungs­leiter mit Rücksicht auf die angespannt­e Stimmung im Unternehme­n gestrichen wurde.

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