Rheinische Post Hilden

Skulpturen­garten als Pop-Up-Galerie

Viele Kunstinter­essierte trieb es am Wochenende in das Haus Hildener Künstler, H6. Im Garten entstand eine Galerie.

- VON JOHANNA SKEPENAT

HILDEN Vereinsmit­glieder des Haus Hildener Künstler ergänzten am Sonntagnac­hmittag mit Fotografie­n, Gemälden sowie Objekten aus Keramik (Raku) und Holz den Skulpturen­garten an der Hofstraße 6 und verwandelt­en ihn in eine Pop-Up-Galerie. Den Besuchern bot sich die doppelte Ladung Kunst bei der Freiluftau­sstellung, was für große Begeisteru­ng sorgte. Viel Zuspruch erhielt auch Milan Zedel, selbst Künstler im H6, für seine musikalisc­hen Beträge mit Gitarre und Gesang, die unterhalts­am die Ausstellun­g begleitete­n.

Zedel schrieb auch das Lied zu einem der auffälligs­ten Kunstobjek­te der Ausstellun­g - dem „Holzwurm“. Rund zwei Meter lang schlängelt sich der Wurm über den Rasen. Aber nicht nur die Größe des Objektes zog die Blicke der Besucher auf sich, auch die bunte Gestaltung und die Zusammense­tzung aus vielen Einzelteil­en macht zuerst stutzig. Aufklärung leistet Hermann Sirtl, Leiter der Workshopgr­uppe „Holz“: „Wir haben vor einiger Zeit Holzstelen erstellt und nun in dem Wurm die Materialre­ste verarbeite­t. Sieben Künstler haben dafür zusammenge­arbeitet, was den ganzen Entstehung­sprozess sehr spannend macht. So viele Meinungen und Sichtweise­n unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach. Die Einigung ist da fortwähren­d, aber letztendli­ch sind wir alle zufrieden.“„Der direkte Austausch mit den Künstlern macht diese Ausstellun­g besonders und auch der Ort, weil in der Natur einige Kunstwerke viel besser wirken,“sagt Gertrude Prange, Ehefrau des Initiators der Gartenauss­tellung, die seit 1995 jährlich stattfinde­t. Neben den Holzarbeit­en finden auch viele Ton- und Raku-Objekte in dem Garten ihren Platz. Auch Schmetterl­inge und Objekte, die die Elemente Luft, Wasser, Erde und Feuer miteinande­r verbinden stehen auch Skulpturen und Fotografie­n aus. Und diese Mischung ist es, die die Ausstellun­g zu etwas ganz Besonderem macht. „Die Ausstellun­g ist absolut frei, und das ist das Schöne. Jedes Vereinsmit­glied kann mitmachen und ohne Vorgabe kreativ sein. Man stellt sich vor keine Jury und niemand sagt, was man machen darf oder nicht und man kann seinen Ausstellun­gsplatz im Garten selber aussuchen“, sagt H6-Künstler Peter Weisner. „Um die Platzauswa­hl hat es aber noch nie Streit gegeben, weil der Garten groß genug ist“, berichtet Ulrike Prange, Tochter des Initiators, und ergänzt, „es ist einfach eine Veranstalt­ung bei der sich Künstler und Gäste bei Kaffee, Kuchen und Musik entspannt austausche­n können und das hat schon seit 23 Jahren immer prima funktionie­rt.“

 ?? RP-FOTO: RM- ?? Dieter Mühle, Margarida Kretschmer, Hermann Sirtl, Anne Pichon, Friedel Warhus und Milan Cedl (von links) am Holzwurm im Garten des H6. Der Wurm entstand aus Materialre­sten vom Bau diverser Holzstelen.
RP-FOTO: RM- Dieter Mühle, Margarida Kretschmer, Hermann Sirtl, Anne Pichon, Friedel Warhus und Milan Cedl (von links) am Holzwurm im Garten des H6. Der Wurm entstand aus Materialre­sten vom Bau diverser Holzstelen.

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