Weltstars von nebenan
Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov haben die Tischtennis-EM vor der Brust – und den Schalk im Nacken.
DÜSSELDORF vom russischen Meister Fakel Orenburg und gibt dann einen Einblick in sein Seelenleben: „Ich habe mir eine Weile schon Sorgen gemacht, wie es wohl weitergeht.“Und deshalb sehen sich die beiden Aushängeschilder des deutschen Tischtennis’ trotz der Setzliste nicht als Favoriten. Für Boll geht es vor allem um eines: „Ich will wieder das Adrenalin spüren.“
Der Ungewissheit um die Verfassung seines Topduos zum Trotz geht Bundestrainer Jörg Roßkopf von einer erfolgreichen EM aus. Alicante gilt im Lager des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) vorrangig als Durchgangsstation zu den Europaspielen 2019 in Minsk, wo die erste Chance zur Olympia-Qualifikation für Tokio 2020 genutzt werden soll.
Dennoch stellt Roßkopf für die EM, wo die vier Medaillen von der EM 2016 in Budapest der Maßstab sind, klare Forderungen auf: „Wir wollen in jedem Wettbewerb auf dem Treppchen stehen, denn wir haben in jedem Wettbewerb die besten Spieler Europas am Start.“
Ob einer seiner drei Spieler neben Boll und Ovtcharov aber auch für das sechste Einzelgold bei Roßkopfs siebter EM sorgen kann, muss abgewartet werden. Immerhin Hoffnungen auf einen Coup darf sich Patrick Franziska nach seinem Vorstoß in Europas Spitzenquintett und in die Top 20 der Welt machen. In jedem Fall ein Medaillenfavorit ist der Saarbrücker im Doppel als Titelverteidiger mit dem Dänen Jonathan Groth und im Mixed mit der WM-Dritten Petrissa Solja (Langstadt).
Solja ist auch im Doppel mit Titelverteidigerin Sabine Winter (Kolbermoor) Anwärterin auf einen Podiumsplatz. (mit sid)