Lea Wortberg fühlt sich persönlich berufen
Seit Anfang September unterstützt die junge Frau als Gemeindeassistentin das Hildener Pastoralteam um Pfarrer Reiner Nieswandt.
HILDEN/HAAN Lea Wortberg hat sich schon früh auf Gott eingelassen: Die junge Langenfelderin war Messdienerin, hat sich in der katholischen Jugend engagiert, war Kommunionskatechetin und Lektorin. Sie stammt aus einer kirchlich engagierten Familie: „Meine Mutter ist Gemeindereferentin, mein Vater und ein Bruder sind Religionslehrer, aber ich lege Wert darauf, dass es meine persönliche Berufung ist, die mich zu Gott hinzieht.“
Das Gemeindeleben ist ihr seit Kindesbeinen vertraut, und dort will sie auch arbeiten. „Nach dem Abitur am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium habe ich zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, in einer Förderschule in Langenfeld. Ab 2014 habe ich in Paderborn an der Katholischen Hochschule Religionspädagogik studiert und mit dem Bachelor abgeschlossen.“Über ihr Studium sagt sie: „Spannend war der Austausch mit Studenten aus anderen Bundesländern, etwa aus Ostdeutschland oder Niedersachsen. Dort wird Gemeindearbeit ganz anders gemacht als hier.“
Im vergangenen Jahr hat Wortberg zur Berufseinführung katholische Religion in einer Schule unterrichtet. „Ich habe jetzt den Abschluss im Bereich Sek I“, sagt sie. Hilden ist die letzte Station auf dem Weg zur Gemeindereferentin. Seit Anfang September ist die 26-Jährige als Gemeindeassistentin Mitglied des zwölfköpfigen Pastoralteams um Pfarrer Reiner Mieswandt: „Hier habe ich eine Planstelle und eine Mentorin – die Haaner Gemeindereferentin Ulrike Peters.“Ihre Aufgaben: Kleinkindergottesdienste in Haan und Gruiten, Sternsinger betreuen in Gruiten, Jugendpastoralund Ministrantenarbeit, Schulgottesdienste in Haan. „Mein Ziel ist es, über die Lesungen mit den Kindern ins Gespräch zu kommen“, sagt sie und freut sich, erst einmal mit den jungen Christen zu tun zu haben.
Pfarrer Reiner Nieswandt hat sie bewusst in diesem Bereich untergebracht: „Sie ist selbst jung“, sagt er zur Begründung. Nieswandt, der mittlerweile für Hilden und Haan zuständig ist, freut sich über die Verstärkung: „Für mich ist es ein Vertrauensbeweis, dass das Bistum Köln uns junge Leute zur Ausbildung schickt.“Das sind Lea Wortberg und auch Diakon und Priesteramtskandidat Tobias S. Menke. Als große Entlastung empfindet er die Arbeit des Verwaltungsleiters HansGeorg Herrmann, den das Bistum 2016 zur Entlastung geschickt hatte: „Wir haben über 100 Angestellte und es ist gut, dass ich mit Personalangelegenheiten nichts mehr zu tun habe. Gerade im Kita-Bereich findet ständig ein Wechsel statt.“Er ist „optimistisch“, dass sich Lea Wortberg gut in die Gemeinde einfügt.
Die junge Frau sieht das ähnlich: „Ich habe neulich am ,Mahl am Abend’ auf der Mittelstraße teilgenommen und die Hildener als sehr offene, neugierige Menschen erlebt, die froh sind, dass ich da bin. Ich fühle mich jetzt schon wohl hier und fast wie zu Hause.“
Lea Wortberg sieht ihr zukünftiges Leben bereits klar vor sich: „Nächstes Jahr werde ich heiraten und dann 40 Jahre in diesem Beruf arbeiten. Das wird eine spannende Zeit, denn Kirche verändert sich gerade, und ich möchte helfen, die neue Kirche mit zu gestalten.“In der Tat gehen Prognosen davon aus, dass sich die Zahl der Seelsorger bis 2030 halbieren wird, wie Pfarrer Nieswandt bestätigt. Für die Gemeindearbeit bedeute das, die Gläubigen stärker einbeziehen zu müssen. Lea Wortberg findet das gut: „Ich freue mich, wenn Ehrenamtler predigen oder beerdigen“, sagt sie. Und die Ökumene befürwortet sie.
Ihr Leben als Gemeindereferentin stellt sie sich spannend vor: „Je älter ich werde, desto mehr wachse in andere Themen und Altersgruppen hinein. Schon jetzt rede ich gerne mit älteren Leuten. Neulich habe ich einer 85-Jährigen eine Krankenkommunion gegeben. Das sind für mich heilige Momente der Ruhe. Wir hatten uns etwas zu sagen, denn unsere Gemeinsamkeit ist Gott.“
Ihre Pläne für die nahe Zukunft: „Ich suche gerade einen Chor, in dem ich singen kann. Ich war früher im Chor des Bonnis und in der Musikklasse, habe Bratsche, Viola und Klavier gespielt. Klavier würde ich gerne wieder spielen und vielleicht noch Gitarre lernen.“In Hilden dürfte das kein Problem sein.