Verschönerung des Neandertals beginnt
Vier Millionen Euro investieren Land und Kreis in neue Brücken, einen Spielplatz und die Renaturierung von Düssel und Mettmanner Bach am Museum. Was 2010 mit dem Masterplan begann, soll bis 2020 fertiggestellt werden.
KREIS METTMANN Zu einem ersten symbolischen Spatenstich trafen sich gestern bei strahlendem Sonnenschein die Projektpartner des „Masterplans Neandertal.
Bis ins Jahr 2020 hinein wird der Kreis Mettmann für die Projektgemeinschaft das Tal rund ums Museum umgestalten und neu strukturieren, um es sowohl für die Talbesucher als auch für die Natur deutlich aufzuwerten.
Dazu werden eine Fußgängerbrücke zwischen Museum und Parkplatz (Museumsbrücke) und eine weitere Brücke zwischen Parkplatz und Spielplatz (Spielplatzbrücke) gebaut. Der Zusammenfluss von Düssel und Mettmanner Bach wird wieder naturnah gestaltet und ökologisch erheblich verbessert. Der Spielplatz im Neandertal wird erweitert und sehr viel enger mit den Themen Steinzeit, Urzeit, Neandertaler verknüpft werden.
Die neue geschwungene Museumsbrücke, eine Fußgängerbrücke, hat den Grundriss eines Ypsilons und verbindet über dem Mettmanner Bach auf einer Länge von zirka 34 Metern das Museum und den geplanten urzeitlichen Spielplatz. Das zweite Anschlussstück über die Düssel ist etwa 22 Meter lang und leitet Besucher zukünftig barrierefrei vom Parkplatz zum Museum. Das Geländer besteht aus einer geschwungenen, rautenförmigen Gitterstruktur, die auch dezent beleuchtet ist.
Am Parkplatz an der Einmündung zur Brücke entsteht ein Auftaktplatz, der zum Verweilen einlädt und einen interessanten Ausblick auf den Zusammenfluss der Gewässer, die Brückenkonstruktion und das Neanderthal-Museum bietet. Die neuen Sichtbeziehungen laden zum Betreten der Brücke ein und bieten Besuchern sofort Orientierung. Der zentrale Empfangsraum für Besucher des Neandertals wird neu strukturiert.
„Auf dem Auftaktplatz wird ein Denkmal an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, die im Neandertal verfolgt und gefoltert worden sind“, betont Landrat Thomas Hendele einen ernsten Aspekt der Neugestaltung des Umlands. Ansonsten lobt er, „dass auf dem neuen Urzeitspielplatz Kinder unter freiem Himmel spielen und toben können“. Professor Gert Kaiser, Vorsitzender der Stiftung Neandertal, wies auf die grundsätzliche Bedeutung des 1856 gefundenen Schädels hin: „Unser Neandertaler belegt die Evolutionstheorie.“Umso wichtiger sei es, das Museum aufzuwerten.
Ein wesentliches Teilprojekt ist der ökologische Gewässerbau. Die Museumsbrücke gestattet es, den aktuell völlig künstlich verbauten Zusammenfluss von Mettmanner Bach und Düssel künftig im Sinne der Wasser-Rahmenrichtlinie naturnah zu gestalten. „Hässliche und gewässerbelastende Bauteile wie die Verrohrung des Mettmanner Bachs mit Durchlass können entfernt werden“, erklärte Detlef Reinders von der Bezirksregierung. Die aufwändige Neugestaltung des Einmündungsbereiches führe nicht nur zu einem attraktiven Landschaftsbild, sondern „entspricht auch der Wasserrahmenrichtlinie der EU, die die Renaturierung der Gewässer und den Hochwasserschutz vorschreibt“.
Bei diesem Projektbaustein arbeitet der Kreis eng mit dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband zusammen.