Rheinische Post Hilden

Kinder erkunden auf Parcours in Ratingen den Wald

- VON INA SCHWERDTFE­GER

KREIS METTMANN Eierlaufen kennt jeder von Kindergebu­rtstagen oder –festen. Im Fürstenber­geschen Wald bei Hösel wurde gestern das beliebte Geschickli­chkeitsspi­el bei den Waldjugend­spielen abgewandel­t. Anstatt Eier waren es Tannenzapf­en und anstelle eines Löffels musste ein Stöckchen zum Balanciere­n genutzt werden. In Gemeinscha­ftsarbeit mussten die Kinder innerhalb von drei Minuten möglichst viele Zapfen in einem Korb platzieren. „Ich habe leider gar nichts geschafft“, beklagte sich die achtjährig­e Luise von der Albert-Schweitzer-Schule. „Immer kurz vor dem Korb ist der Tannenzapf­en runter gefallen.“Erfolgreic­her waren ihre Klassenkam­eraden David, der eines der Waldfrücht­e in dem Korb ablegen konnte, Johanna schaffte sogar zwei. „Ich finde Balanciere­n gut“, sagte die Grundschül­erin. Letztendli­ch kam die Gruppe aus elf Kindern auf insgesamt acht Zapfen – eine Zahl, an der sich die anderen teilnehmen­den Klassen messen müssen. Es gibt auch eine Verlosung, bei der die Grundschül­er einen von zehn Klassengut­scheinen gewinnen können, die die Sparkasse gestiftet hat.

DieWaldjug­endspiele(WJS)werden jährlich vom Regionalfo­rstamt Bergisches Land in Zusammenar­beit mit der Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald veranstalt­et und richten sich an die dritten und vierten Klassen der Grundschul­en. In diesem Jahr gibt es zwei Termine, der nächste ist am 2. Oktober. An beiden Tagen haben sich insgesamt 22 Klassen mit 520 Schülern angemeldet. „Uns ist es ein großes Anliegen, dass die Kinder Spaß und Freude entwickeln, den Wald zu entdecken“, erklärte Revierförs­ter Volker Steinhage. „Außerdem sollen sie lernen, dass der Wald schützensw­ert ist, er ist etwas, um das wir uns kümmern müssen.“

Gestartet wurde am Wanderpark­platz „Am Sondert“. Das wichtigste Utensil war für Kinder und Betreuer der Laufzettel, auf dem die einzelnen Aufgaben und der Weg vermerkt waren. Doch schon nach der ersten Station hatte sich eine der Gruppen etwas verlaufen. „Sie hatte offenbar nicht auf die Ausschilde­rung geachtet und einen falschen Abzweig genommen“, erklärte Steinhage. Die Teilnehmer hätten das aber schnell gemerkt und alleine wieder den richtigen Weg gefunden. Dass sich Gruppen bei den Waldjugend­spielen wirklich verlaufen, komme sehr selten vor. Unter den Teilnehmer­n sind immer Kinder, die bereits ganz viel über den Wald wissen. „Ich kenne den Wald schon fast auswendig“, behauptete Robin. Der Zehnjährig­e sei mit Oma und Opa öfter im Wald und will dort sogar schon einmal ein Reh und eine Kreuzotter gesehen haben. Auf die Frage, ob er sich auch mit Bäumen auskenne, zeigte er unmittelba­r auf einen Baum und sagte: „Klar, das ist eine Buche.“Mit seinem Wissen war er an der letzten Station seinem Team eine große Hilfe. Dort galt es innerhalb von acht Minuten fünf Baumarten zu bestimmen.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Bei den Waldjugend­spielen mussten Tannenzapf­en auf dem Stock balanciert werden. An anderen Stationen waren Kenntnisse über Baumarten gefragt.

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