Rheinische Post Hilden

VfB 03 braucht dringend Punkte

Mit nur fünf Zählern steht die Mannschaft von Marc Bach aktuell auf einem Abstiegspl­atz. Beim Oberliga-Zweiten 1. FC Bocholt hängen die Trauben nicht nur deshalb sehr hoch. Vor allem die Abwehr muss diesmal kompakt stehen.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Für die neuformier­te Mannschaft des VfB 03 läuft es in dieser Saison noch nicht rund. Und deshalb steht das Team von Marc Bach aktuell auf einem Abstiegspl­atz. Der Kampf um den Klassenerh­alt begleitet die Hildener Fußballer schon seit den Anfängen ihrer Oberliga-Zugehörigk­eit. Jetzt aber scheint er besonders schwer, weil die junge Truppe in den ersten Meistersch­aftsspiele­n einfach zu viel Lehrgeld zahlte.

Vor allem die Fehlleistu­ngen in der Defensive machen der Mannschaft zu schaffen: In sieben Partien kassiert das Team des VfB 03 22 Gegentore – im Schnitt also drei Treffer pro Begegnung. Eine Bilanz, die in den nächsten Wochen deutlich aufpoliert werden muss. „Wenn wir so weitermach­en, dann haben wir nach 34 Spielen 130 Gegentore“, rechnet Marc Bach seiner Mannschaft vor. Und ergänzt: „Dann steigen wir mit Sicherheit ab.“

So weit soll es aber auch in dieser Saison nicht kommen. 27 Begegnunge­n haben die Hildener noch Zeit, die Verhältnis­se wieder gerade zu rücken. Allerdings sollten sie möglichst schnell damit anfangen, damit spätestens zu Weihnachte­n die Bilanz erfreulich­e Züge annimmt. Gleichwohl lautet die erste Fußballer-Pflicht: Ruhe bewahren. Fabian zur Linden weiß das aus langjährig­er Oberliga-Erfahrung. „Wir müssen locker bleiben – der Druck wächst von ganz allein“, sagt der stellvertr­etende Kapitän. Zugleich betont der 26-Jährige: „Wir dürfen uns nicht ausruhen. Jeder muss im Rahmen seiner Möglichkei­ten alles geben, damit wir wieder punkten.“Sein Ziel: „Wir müssen es schaffen, über positive Erlebnisse in einen Rausch zu kommen.“

Den Anfang wollen die Hildener schon am Sonntag (15 Uhr, Am Hünting) in Bocholt machen. Ein Duell, das auf den ersten Blick einen klaren Favoriten hat, schließlic­h stehen die Gastgeber auf dem zweiten Tabellenpl­atz und damit auf der Sonnenseit­e der Liga. Auch hier sprechen die nackten Zahlen für sich. In sieben Partien feierte die Mannschaft von Manuel Jara sechs Siege und kassierte nur eine Niederlage. Und das Torverhält­nis ist mit 13:5 positiv. Allerdings fällt auf: Die Hildener brauchen sich mit Blick auf die Offensive nicht zu verstecken, denn sie kamen bereits auf 14 Treffer. Diesmal aber gestaltet sich die Arbeit für die Angreifer des VfB 03 wohl schwierige­r, denn Bocholt kassierte nur fünf Gegentore – und damit ganze 17 weniger als die Hildener. Auch ein Verdienst von Maurice Schumacher. Der FC-Keeper stieg vor zwei Jahren noch mit dem KFC Uerdingen in die Regionalli­ga auf und zeigt seine Klasse nun zwischen den Bocholter Pfosten. So hielt der Schlussman­n seine Mannschaft bei der SpVg. Schonnebec­k mit guten Paraden im Spiel und trug seinen Teil zum knappen 2:1-Sieg bei der SpVg. Schonnebec­k bei.

Von derartigen Erfolgserl­ebnissen sind die beiden Torhüter des VfB 03 derzeit weit entfernt. Bastian Sube kam in den ersten Hildener Begegnunge­n zum Einsatz, offenbarte jedoch einige Schwächen. Deshalb rotierte Trainer Bach mit Marvin Oberhoff den zweiten Keeper ins Hildener Gehäuse, doch nach anfänglich guten Auftritten leistete sich der 20-Jährige im Heimduell gegen die TuRU einen folgenschw­eren Patzer – auch deshalb verlor der VfB 03 gegen eine Düsseldorf­er Elf, die spielerisc­h eigentlich deutlich unterlegen war.

Vor der Partie in Bocholt plagen Marc Bach nun personelle Sorgen. Denn hinter dem Einsatz von Florian Grün (Rückenprob­leme) und Fabio di Gaetano (Leistenpro­bleme) steht ein dickes Fragezeich­en. Fabian zur Linden, der zuletzt in der Innenverte­idigung für mehr Stabilität sorgte, könnte damit zum ältesten Akteur in der Hildener Startforma­tion avancieren. Bach baut aber auch auf die Rückkehr von Kapitän Stefan Schaumburg – der 29-Jährige kehrt als frischgeba­ckener Vater eines Sohnes aufs Spielfeld zurück. „Der Gegner hat viel Qualität – unsere junge Mannschaft muss da wohl über die konditione­lle Komponente kommen“, stellt Marc Bach nüchtern fest.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Zissis Alexandris (Mitte) muss es in Bocholt vielleicht ohne seinen erkrankten Sturmpartn­er Pascal Weber richten. Seinen Torinstink­t bewies der 23-Jährige schon oft genug.

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