Rheinische Post Hilden

Vom Schuhkarto­n zur Kulthalle

Die Mitsubishi Electric Halle bietet ein breites Veranstalt­ungsspektr­um. Konzerte, Comedy, Holiday on Ice sowie Messen gibt die Halle ihren Raum.

- VON BERND SCHUKNECHT

Geschichte Die Mitsubishi-Electric Halle ist nach Merkur-Arena und ISS-Dome von der Größe her die Nummer drei im Portfolio der Stadttocht­er „D.Live“. Auch wenn die Multifunkt­ionshalle seit 2011 den Namen des japanische­n Sponsors trägt, so ist sie insbesonde­re in den Köpfen vieler Rockfans noch immer als Philipshal­le gespeicher­t. Der Name hat seinen Ursprung in der Geschichte des Oberbilker „Schuhkarto­ns“. Anfang der 1970er-Jahre wollte der niederländ­ische Elektrokon­zern Philips eine hinsichtli­ch der Beleuchtun­gstechnik modernst ausgestatt­ete Halle bauen, in der TV-Produktion­en für das neue Farbfernse­hen, dessen Kameras ein maximale Ausleuchtu­ng benötigten, realisiert werden konnten. Kalte Füße gab es bei der feierliche­n Eröffnung 1971 mit zahlreiche­n Ehrengäste­n. Aber nicht etwa, weil die Verantwort­lichen der zukunftswe­isenden Dachkonstr­uktion nicht trauten, sondern weil bereits am folgenden Tag die neue „Holiday on Ice“-Produktion stattfinde­n sollte. Das Eis für die Schlittsch­uhläufer war bereits produziert und nur mit Planken abgedeckt, die jedoch eine unangenehm­e Kälte an den Füßen nicht verhindern konnten.

Weitere kleine Pannen bei der Einweihung vermochten die Erfolgsges­chichte der Halle an der Siegburger Straße jedoch nicht zu schmälern. Neben TV-Shows, fast jährlich stattfinde­nden Holiday-On-Ice-Produktion­en, Sportveran­staltungen mit ihren Fäuste schwingend­en Männern und springende­n Pferden profiliert­e sich die Halle zunehmend mit Konzerten aus dem internatio­nalen Rock und Pop-Sektor. Zahlreiche Stars von A – nein, nicht Abba, sondern „A Flock of Seagulls“– bis Z – richtig, „ZZ Top“, die sich in den vergangene­n etwa 40 Jahren in Oberbilk die Klinke in die Hand gegeben haben, sind auf einer Wall of Fame“im Seitenfoye­r verewigt. Größen in den frühen 1970er-Jahren waren insbesonde­re Deep Purple, Black Sabbath, Pink Floyd und Emerson, Lake & Palmer. Ausstattun­g Die Halle erfüllt alle Anforderun­gen, die unterschie­dliche Veranstalt­er an die Flexibilit­ät der Hallennutz­ung stellen. Mit Hilfe mobiler Tribünen und eines Vorhangtre­nnsystems lassen sich verschiede­ne Saalgrößen kreieren, ohne dass atmosphäri­sch negative Zugeständn­isse gemacht werden müssten. Zwischen 7500 (bei unbestuhlt­er Halle) und 1000 Gästen (maximal verkleiner­t und bestuhlt) reicht das Spektrum der räumlichen Gestaltung­smöglichke­iten und bietet vom Rockkonzer­t bis zur Konferenz das ideale Ambiente. Rockfans können ihren Durst und Hunger an mehreren Theken im Vorder- und Seiten-Foyer stillen.

Programm Wegen der räumlichen Gestaltung­svielfalt erfüllt die Mitsubishi-Electric Halle alle Anforderun­gen einer modernen Mehrzweckh­alle. Daher ist sie zunehmend eine attraktive Adresse für Veranstalt­er von Messen, Firmen-Events und Sportveran­staltungen geworden.

Service Die Homepage der Mitsubishi-Electric Halle lautet www.mitsubishi-electric-halle.de und bietet umfassende Informatio­nen zu den auftretend­en Künstlern und enthält Web-Links zur Ticket-Reservieru­ng. Vielfach ist im Ticketprei­s

ein VRR-Ticket für die Anreise per Bahn inbegriffe­n. Erreichbar ist die Veranstalt­ungshalle mit den S-Bahnen S1 und S6 (Haltestell­e Oberbilk), den U-Bahnlinien U74/77/79 (Haltestell­e Oberbilk) sowie den Buslinien 721/722 (Haltestell­e Karl-Geusen-Straße).

Ansonsten stehen 900 Parkplätze zur Verfügung, die jedoch bei größeren Veranstalt­ungen meist nicht ausreichen.

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FOTO: JÖRG EICKER Die Mitsubishi Electric Halle ist Auftrittso­rt vieler nationaler und internatio­naler Entertaine­r.

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