Rheinische Post Hilden

Hier wird die Tradition jedes Jahr neu gelebt

Die Haaner Kirmes ist im Bergischen Land seit 600 Jahren eine Institutio­n. Kinder, Jugendlich­e, Familien und Senioren kommen hier auf ihre Kosten.

- VON ANKE REIFFERT

Die Haaner Kirmes beginnt in diesem Jahr besonders früh. Der Veranstalt­ungstermin orientiert sich am letzten Kirmestag. Die Vorschrift verlangt, dass dieser noch im September liegen muss. Dem aufmerksam­en Besucher werden zudem einige Veränderun­gen auffallen, denn die Organisato­ren haben an vielen Stellen neu geplant. Dabei standen eine Verbesseru­ng der Optik und der Wohlfühlfa­ktor im Vordergrun­d.

Die Eröffnung der Kirmes findet am Samstag, 22. September, am Fuß des Riesenrade­s auf dem Neuen Markt statt. Schon ab 13.30 Uhr bringen Peter Weisheit und die Dixie Tramps die Besucher mit Livemusik in Stimmung. Außerdem hat die NRW-Kirmesköni­gin, Maren Isabel I., gekürt auf der Cranger Kirmes, ihren Besuch zur Eröffnung angekündig­t. Das offizielle Programm beginnt dann um 14 Uhr. Nach Grußworten von Kirchenver­tretern, der Schaustell­er sowie dem traditione­llen Fassanstic­h verkünden 300 aufsteigen­de Luftballon­s und drei Kanonensch­üsse in der ganzen Stadt, dass die Kirmes nun begonnen hat. Dann dreht sich endlich das Riesenrad zum ersten Mal.

Das beliebte „Wonder Wheel“wird in diesem Jahr übrigens nicht auf dem Neuen Markt stehen, denn es wurde nach Frankreich verkauft. Stattdesse­n wird das JupiterRie­senrad der Familie BarthKipp seinen Platz einnehmen. Mit 50 Metern Durchmesse­r ist es nicht nur ein würdiger Ersatz, sondern auch noch etwas größer als der Vorgänger. Neu ist, dass in diesem Jahr das Riesenrad und das Kettenkaru­ssell „Wellenflug“in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zu finden sind.

Das ultimative Oktoberfes­tFeeling stellt sich erst mit den passenden Souvenirs ein. Auch daran haben die Veranstalt­er gedacht. Direkt vor dem Rathaus gibt es einen Infound Souvenirst­and. Dort sind Erinnerung­sstücke im passenden Stil erhältlich: vom Feuerzeug über Anstecknad­eln bis zum Schal gibt es hier mehr oder weniger auffällige Andenken.

Für die Haaner bedeutet die Kirmes, bedingt durch zahlreiche Umleitunge­n des Innenstadt­verkehrs und Parkplatzm­angel, eine Woche Ausnahmezu­stand. Doch die sehen den Besuch von rund 300.000 Gästen in ihrer kleinen Stadt (pjj) Eine familiäre Atmosphäre, ein nettes Miteinande­r und die richtige Mischung sind das Rezept der Haaner Kirmes. Ein kühles Erfrischun­gsgetränk gehört bei Kirmes-Bummel selbstrede­nd auch dazu. Erst recht, wenn man stundenlan­g an Fahrgeschä­ften und Buden entlang schlendert. Nach einigen Gläsern Bier oder Limonade kommt unweigerli­ch der Moment, in dem es Jung und Alt, Männlein und Weiblein aufs stille Örtchen treibt.

Ganz so still ist die beliebte Teddylette nicht. Namensgebe­r ist das bekannte Haaner Multitalen­t Teddy Henschke, der bereits seiner Futterkrip­pe, seiner mobilen Disco oder seinem Getränkemo­bil den Namen gab und von vielen Veranstalt­ungen in Haan bekannt ist.

Doch was unterschei­det die Teddylette von anderen Toilettenw­agen? „Auf der Teddylette haben wir eine familiäre Atmosphäre. Es sind einfach sehr nette Menschen, die unsere Teddylette­n betreuen“, sagt Christiana Boos-Henschke. Sie betreibt das Geschäft mit dem Geschäft bereits im zwölften Jahr mit ihrem Mann. „Dank unserer Teddybären haben wir einen Wiedererke­nnungswert. So kommen auch Kinder gern“, sagt Boos-Henschke. „Unsere Toiletten sind kein stinkender, dunkler Raum, sondern gemütlich und gepflegt.“Und wenn sich jemand nach dem Besuch der Teddylette noch einmal die Haare kämmen, Deo oder noch etwas Schminke auftragen möchte, für den stehen die benötigten Utensilien bereit.

Die insgesamt drei Teddylette­n befinden sich an der Kirche St. Chrysanthu­s und Daria neben dem Stand der Unitas Haan, an der Martin-LutherStra­ße sowie am BermudaDre­ieck an der Alleestraß­e. Wen es häufiger zum WC zieht, für den gibt es sogar eine Zehnerkart­e, der elfte Besuch ist frei. Ohne vernünftig­e Toiletten läuft es eben nicht. eher gelassen. Der Montag gilt traditione­ll als Tag der Haaner. Dann trifft man sich bereits morgens um 9.30 Uhr zum ökumenisch­en Gottesdien­st, auf dem Autoscoote­r oder später dann beim Hahneköppe­n auf der Kirmes. Im Anschlussv­erbringt man den ganzen Tag in der Innenstadt, um Freunde und Bekannte zu treffen. Für dieses Ereignis reisen übrigens viele ehemalige Haaner eigens von weit her an.

Am Sonntag findet ab 14 Uhr in Ritters Biergarten an der Turnstraße ein Seniorenca­fé statt. Dafür stiften die Haaner Konditoren- und Bäckermeis­ter Karnstedt, Schüren und Weirauch reichlich Pflaumenku­chen. Haaner Senioren, die älter als 60 Jahre sind, sind herzlich dazu eingeladen. Anmeldunge­n nimmt die Stadtverwa­ltung unter der Rufnummer 02129 9110 entgegen.

Das Highlight zum Ende der Kirmes ist das Feuerwerk am Dienstag, 25. September, um 21.30 Uhr. Bis zu 25 Minuten dauert das farbenfroh­e Spektakel am Himmel, und es ist weit über die Stadtgrenz­en hinaus zu sehen. Die Menge versammelt sich dann traditione­ll auf dem Neuen Markt. Mit dem Feuerwerk bedanken sich Schaustell­er und Veranstalt­er bei den Besuchern.

Der Montag gilt traditione­ll als Tag der Haaner, an dem man viele alte Bekannte trifft

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Die Haaner Kirmes macht allen Altersgrup­pen Freude.
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