Rheinische Post Hilden

Auge in Auge mit Wisent, Bison, Buffalo

Noch bis zum 4. November zeigt das Neandertha­l-Museum an der Talstraße Fotografie­n von Heidi und Hans-Jürgen Koch. Sie zeigen die Tiere in allen Facetten.

- VON GUNDEL SEIBEL

METTMANN/ERKRATH Urgewaltig blickt ein Bison den Besucher der aktuellen Ausstellun­g „Wisent, Bison Buffalo“im Neandertha­l-Museum an. Ein Foto dieses amerikanis­chen Steinzeitt­iers wurde in der aktuellen Ausstellun­g überlebens­groß auf eine Leinwand kopiert. Der Anblick vermittelt ein Gefühl von ungeheurer natürliche­r Kraft und gleichzeit­ig von Demut angesichts

Im 16. Jahrhunder­t gab es in den USA 30 Millionen Bisons. Als Präsident Roosevelt die Tiere in Amerikas Westen im Jahr 1903 zählen ließ, waren es noch 23

dieses sanften Riesens.

Die Fotos dieser Ausstellun­g, die vom 15. September bis zum 4. November zu sehen sind, stammen von den Tierfotokü­nstlern Heidi und Hans-Jürgen Koch. Auch sie waren vom gewaltigen Anblick dieser Steinzeitt­iere derart fasziniert, dass sie ihnen nach Amerika nachgereis­t sind und ihnen eine Fotoreihe gewidmet haben. Diese Fotos sind jetzt im Neandertha­l-Museum zu bestaunen.

Die Wissenscha­ftler wissen, dass Bisons und Wisente nicht miteinande­r verwandt sind. Für die Bewunderer dieser aus der Vorzeit übrig gebliebene­n Säugetiere aber haben Bisons und Wisente dieselbe Faszinatio­n. Und darum steht diese Ausstellun­g dem Neandertha­l-Museum „gut zu Gesicht“.

Die zukünftige Leiterin des Museums, Bärbel Auffermann, und ihre Mitarbeite­rinnen Carina Bammesberg­er und Saskia Hucklenbru­ch zeigen in dieser kleinen, aber feinen Ausstellun­g nicht nur die Werke der Fotografen, sondern auch alles, was das Neandertha­l-Museum zum Thema Kunst rund um Bisons und Wisente zu bieten hat.

Und das sind besondere Schätze. Zwar sind das zumeist Repliken und Fotos, aber schließlic­h handelt es sich um Kunst, die vor 14.000 Jahren in Höhlen geschaffen wurde. Weil die Höhlenmale­reien und Tonabbildu­ngen qualitativ so perfekt wiedergege­ben wurden, ist die Faszinatio­n groß.

Im 16. Jahrhunder­t gab es in den USA 30 Millionen Bisons. Als Präsident Roosevelt die Tiere im amerikanis­chen Westen im Jahr 1903 zählen ließ, waren es 23. Er ließ sie von Soldaten bewachen, töten war bei Strafe verboten. Auch die Wisente im Gehege des Neandertha­l-Museums werden heute gehegt und gepflegt. Wenn Hegemeiste­rin Hanna Walter und ihre drei Kollegen im Revier sind und die Neandertal­er Wisente rufen, kommen sie – wenn sie Lust haben. Am Rothaarste­ig wurden sie jetzt sogar in einer wilden und urwüchsige­n Naturlands­chaft ausgewilde­rt.

Informatio­nen zum Begleitpro­gramm: www.neandertha­l.de

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ACHIM BLAZY RP-FOTO: Saskia Hucklenbru­ch und Carina Bammesberg­er haben die Ausstellun­g konzipiert und aufgebaut.

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