Feuerwehr übt auf der Kirmes
Die Rettungsdienste des Kreises sind für den Notfall gut gerüstet.
HAAN An einem Verkaufsstand explodiert eine Gasflasche. Umstehende werden verbrannt und durch herumfliegende Metallteile zum Teil schwer verletzt. Andere stehen unter Schock und irren umher. Ein schreckliches Szenario, auf das Feuerwehr, Rotes Kreuz und Malteser Hilfsdienst aber vorbereitet sein wollen. Deshalb haben sie am Donnerstagabend eine Großübung auf der bereits aufgebauten Kirmes abgehalten – auf der Kaiserstraße zwischen Martin-Luther- und Königstraße. Dabei mussten 20 „Verletzte“auf einmal versorgt werden.
Zahlreiche Verletzte, eine dichte Bebauung und Straßen, die mit Fahrgeschäften und Ständen vollgestellt sind: Solch schwierige „Lagen“können Rettungskräfte nur bewältigen, wenn sie vorbereitet sind. Und das sind die Retter im Kreis Mettmann, versichert Mirko Braunheim, stellvertretender Leiter der Haaner Feuerwehr und Leiter der Übung. Seit Jahren gebe es ein Einsatzkonzept für die Haaner Kirmes, welches die besonderen Rahmenbedingungen berücksichtigt. „Wir machen uns dabei zu Nutze, dass auf einer Kirmeswache zusätzliche Rettungsmittel von Deutschem Roten Kreuz und Malteser Hilfsdienst - inklusive eines Notarztes - vorgehalten werden; auf dem Parkplatz an der Martin-Luther-Straße. Gleichzeitig ist die Feuerwache während der Hauptgeschäftszeiten der Kirmes täglich mit 21 Feuerwehrkräften besetzt“, sagt Braunheim. Dadurch stehe in kurzer Zeit viel Personal zur Verfügung. Der Grund für diese Vorbereitung: Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr könnten zur Kirmeszeit angesichts der Umleitungsstrecken und des starkem Verkehrs die Wache nur verzögert erreichen. An der Großübung nahmen auch die Leitende Notärztin des Kreises Mettmann sowie zwei weitere Notärzte teil.
Zudem wurde ein Einsatzleitwagen der Feuerwehr Hilden mit Kollegen aus der Nachbarstadt eingesetzt. Unter der Einsatzleitung von Ulf Dalkmann galt es, Verletzte zu sichten und zu betreuen, diese zu kennzeichnen und mit Dringlichkeitskategorien zu versehen, weitere Einsatzmittel heranzuführen und die Patienten schließlich auf Kliniken in der ganzen Region zu verteilen. Auch die Kommunikation unter den Einsatzstellen wurde geübt. Rund 50 Minuten nach dem Übungsalarm waren alle Verletzten abtransportiert. Eine gute Zeit, angesichts der zum Teil sehr schweren Verletzungen. Deshalb war Mirko Braunheim mit dem Verlauf zufrieden: „Probleme, die an der ein oder anderen Stelle erkannt wurden, werden jetzt nachbesprochen, um sie künftig zu vermeiden.“