Abgeordnete entsetzt über Ausmaß von Missbrauch
Michaela Noll (CDU): Die Verantwortlichen in der katholischen Kirche müssen bestraft werden.
KREIS METTMANN (RP) Die Deutsche Bischofskonferenz hat diese Woche ihre Studie zum sexuellen Missbrauch vorgestellt. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Michaela Noll aus Haan erklärt dazu: „Ich bin fassungslos angesichts des Ausmaßes dieses sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen durch Vertreter der Kirche. Christliche Werte stehen für den Schutz und die Fürsorge der Schwachen. Gerade der Missbrauch an Schutzbefohlenen ist eine Schande und ein Schlag ins Gesicht aller, die an diese Werte glauben, denn die Betroffenen hatten aufgrund ihres Glaubens zu den Kirchenvertretern ein besonderes Vertrauen.“
Die Kirche müsse sich jetzt ihrer Verantwortung stellen. Ohne Wenn und Aber. Die Täter müssten strafrechtlich verfolgt werden und diejenigen, die die Täter decken, müssten ebenfalls zur Rechenschaft gezogen werden. Nur so könne der Aufarbeitungswille der Verantwortlichen glaubhaft gemacht werden.
Die Studie könne zudem nur ein Anfang gewesen sein, die Aufklärungsarbeit sei noch lange nicht vollendet, heißt es. „Angesichts einer sehr großen Dunkelziffer haben wir bisher vermutlich nur die Spitze des Eisberges gesehen. Am Freitag werde ich den Missbrauchsbeauftragen der Bischofskonferenz, den Trierer Bischof Stephan Ackermann, treffen. Diese Gelegenheit werde ich nutzen, um ihn zu fragen, welche weiteren Schritte geplant sind und welche Maßnahmen ergriffen werden, damit Kinder künftig geschützt sind.“