Fortuna fehlt ein Bundesligasieg beim „Club“
Am Samstag um 15.30 Uhr gastieren die Düsseldorfer bei Mitaufsteiger Nürnberg. Für Benito Raman rückt Havard Nielsen erstmals in den Kader.
Das Spiel. Am sechsten Spieltag und zum Ende der englischen Woche steht das Duell der beiden Aufsteiger an: Der „Club“aus Nürnberg empfängt die Fortuna – nur 139 Tage, nachdem die Düsseldorfer den Mittelfranken an derselben Stätte in der Nachspielzeit durch einen Treffer Kaan Ayhans zum 3:2Sieg die schon sicher geglaubte Zweitligameisterschaft entrissen. Beide Teams sehen einen Sieg gegen den vermeintlich direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt als besonders wichtig an. Fortuna-Stürmer Rouwen Hennings sagt: „Da werden sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe treffen, das wird ein umkämpftes Spiel“, urteilt Rouwen Hennings
Die aktuelle Form. Die Bilanz nach den ersten fünf Partien ist an Noris und Rhein ganz ähnlich: Fünf Punkte stehen jeweils auf der Habenseite. Beiden Teams attestieren die Kritiker, dass der Ertrag nach den Leistungen größer hätte sein können. Aber in vier der fünf Partien sprang trotz guter Möglichkeiten kein Sieg heraus. Während Fortuna immer zumindest gleichwertig war, liegt hinter den Franken eine turbulente Woche mit extremen Auf und Abs: Zunächst sicherten sich die Schützlinge von Trainer Michel Köllner durch einen 2:0-Erfolg gegen Hannover 96 den ersten Saisonsieg. Dann zahlten sie nur vier Tage später bei Borussia Dortmund Lehrgeld, waren beim 0:7-Debakel überfordert. Höher hatte der „Club“zuvor in der Bundesliga nie verloren.
Die mentale Situation. In Nürnberg und Düsseldorf bleibt die spannende Frage: Wie verkraften die Mannschaften den Schock ihrer jüngsten Niederlage? Im Gegensatz zum fränkischen Altmeister müssen die Rot-Weißen zwar kein Debakel wegstecken, der Frust nach der unglücklichen 1:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen ist aber trotzdem greifbar: Erneut hatten die Fortunen eine starke Leistung gegen eines der TopTeams der Bundesliga gezeigt und dennoch verloren. Wächst nun die Verunsicherung? Beim Duell der Aufsteiger ist nicht nur die Tagesform entscheidend, auch die besseren Nerven werden eine große Rolle spielen. Mit einem Sieg gingen beide mit gestärktem Selbstvertrauen aus der englischen Woche.
Die personelle Lage. Beim 1.FCN fehlen Ewerton, Sebastian Kerk, Edgar Salli und Dennis Lippert, bei Fortuna Oliver Fink (Aufbautraining), Diego Contento (Kreuzbandriss), Andre Hoffmann (Gehirnerschütterung), Kenan Karaman (Muskelfaserriss) und Raphael Wolf (Nackenprobleme). Auch Benito Raman, der sich gegen Leverkusen leicht das Knie verdrehte, hat die Flugreise nach Nürnberg nicht angetreten. Dafür steht der Norweger Havard
Nielsen erstmals in dieser Saison im 18er-Kader.
Stärken und Schwächen. Nürnberg hat bislang im Sturm erhebliche Defizite gezeigt, in fünf Spielen erst vier Treffer erzielt. Dafür stand die Defensive bis zum 0:7 in Dortmund gut. Großes Manko ist auch bei Fortuna, das nur einen Treffer mehr produzierte, die Chancenverwertung. Keeper Michael Rensing war gegen Leverkusen eine Halbzeit lang völlig beschäftigungslos.
Der direkte Vergleich. Die Düsseldorfer gewannen während der zwölf gemeinsamen Jahre in der höchsten Klasse noch kein Spiel im Max-Morlock-Stadion. Im April 1982 reichte es zu einem Remis, als Fortuna nach 0:2-Rückstand durch Treffer von Holger Fach (80.) und Günter Thiele (90.) noch 2:2 spielte. Kurioserweise ist die Zweitliga-Bilanz eine ganz andere: Im Unterhaus haben die Düsseldorfer in Nürnberg nur zwei von sechs Partien verloren. Viermal gingen sie als Sieger vom Platz.