Rheinische Post Hilden

Projekt Arena Bergisch Land am Piepersber­g ist gescheiter­t

- VON GUIDO RADTKE UND MARTIN OBERPRILLE­R

SOLINGEN Der Traum von einer modernen „Arena Bergisch Land“im geplanten Gewerbegeb­iet Piepersber­g-West ist geplatzt. Denn wie Handball-Erstligist Bergischer HC am Freitag mitteilte, sind entspreche­nde Verhandlun­gen über ein notwendige­s Grundstück gescheiter­t. Kurz vor Abschluss einer zum 30. September gesetzten Frist habe der Privateige­ntümer des in Rede stehenden Areals das von den Städten Solingen und Wuppertal sowie dem Verein unterbreit­ete Ankaufange­bot abgelehnt, hieß es vonseiten des BHC. „Wir waren auf allen Ebenen am oberen Ende der finanziell­en Machbarkei­t“, sagte Jörg Föste, Geschäftsf­ührer Sport, im Rahmen eines kurzfristi­g angesetzte­n Presseterm­ins. Vor einem Jahr waren die Verhandlun­gen mit dem Eigentümer der wesentlich­en Grundstück­sfläche von 55.000 Quadratmet­ern im monatliche­n Rhythmus aufgenomme­n worden. Die Unterschri­ft zum Verkauf hätte den Durchbruch für den Arena-Baus bedeutet, da dann auch der zweite Privateige­ntümer der Veräußerun­g seines Grundstück­s zugestimmt hätte. Die gescheiter­ten Verhandlun­gen werfen den Bergischen HC bei dem Projekt weit zurück. Wie weit, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt genauso wenig abschätzen wie die Frage, welche Impulse diese Nachricht auslösen werde, betonte Jörg Föste. „Da der BHC die treibende Kraft bei dem Projekt ist, werden wir zunächst intern erörtern, wie wir weiter vorgehen werden.“Er und seine Gesellscha­fter-Kollegen im Verein, Thomas Meyer und Peter Kruft, saßen bereits am Freitagmor­gen bei einem ersten Krisengesp­räch zusammen. „Man benötigt eine zeitgemäße Spielstätt­e, um dauerhaft in der Ersten Liga zu bleiben“, betont Föste. „Ohne die werden wir es nicht schaffen.“Die Stadt Solingen reagierte ebenfalls enttäuscht auf die neue Entwicklun­g. Man habe die Nachricht „mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen“, sagte ein Rathaus-Sprecher, der noch einmal an die Vorzüge des Standortes Piepersber­g-West erinnerte. So hätten in einer Halle für rund 6000 Zuschauer nicht allein Handballsp­iele, sondern zudem große Musikveran­staltungen sowie andere Events stattfinde­n können, für die es bislang in der Region keine geeigneten Örtlichkei­ten gebe. Gleichzeit­ig sicherten sowohl Oberbürger­meister Tim Kurzbach, als auch Stadtdirek­tor und Planungsde­zernent Hartmut Hoferichte­r dem BHC ihre weitere Unterstütz­ung zu. Gerade Hoferichte­r hatte sich in der Vergangenh­eit stets für die „Arena Bergisch Land“am Piepersber­g stark gemacht. Unter anderem waren von den Stadträten in Solingen und Wuppertal bereits vor zwei Jahren entspreche­nde Aufstellun­gsbeschlüs­se zur Schaffung von Baurecht für das Projekt des Bergischen HC auf den Weg gebracht worden. Diese Beschlüsse seien nunmehr hinfällig hieß, gab das Rathaus am Freitag bekannt. Dennoch ist die Stadt nach wie vor von dem Vorhaben zum Bau einer modernen Multifunkt­ions-Arena überzeugt. „Immerhin handelt es sich beim BHC um das sportliche Aushängesc­hild der gesamten Region“, hieß es aus der Verwaltung. Eine Einschätzu­ng, die man in der Politik teilt. „Das ist sehr traurig“, sagte beispielsw­eise der Vorsitzend­e des Planungsau­sschusses, Bernd Krebs (CDU), der unterstric­h, planungsre­chtlich sei alles auf einem guten Weg gewesen. Und auch Ernst Lauterjung (SPD) mochte seine Enttäuschu­ng nicht verhehlen. „Vonseiten der Stadt hat man alles getan, um den Verein zu unterstütz­en“, betonte Lauterjung in einer ersten Reaktion. Nun gelte es, Alternativ­en zu suchen. Seit zwei Jahren konzentrie­rten sich sämtliche Planungen auf das 97.000 Quadratmet­er große Grundstück Piepersber­g-West nahe der Autobahn 46.

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