Stadt hofft auf guten Preis für Kaserne
Nach dem Wohngipfel in Berlin sieht die Stadtspitze Chancen für Düsseldorf. Die Zahl der Sozialwohnungen könnte leicht steigen.
Die Bundeskanzlerin hat beim Wohngipfel in Berlin eine Kraftanstrengung für den Wohnungsbau versprochen. 100.000 zusätzliche Sozialwohnungen, das hört sich zunächst einmal toll an, aber wer einen außerordentlichen Effekt für Düsseldorf erwartet, wird enttäuscht sein. Der zuständige Wohnungsdezernent Wichtig für Düsseldorf: Der Bund will eigene Grundstücke vergünstigt an die Kommunen für den Wohnungsbau abgeben. Das ist mit Blick auf die Bergische Kaserne von Bedeutung.
Was bedeutet das für den Bau von Sozialwohnungen in Düsseldorf?
Zaum hofft, dass mittelfristig der Trend gedreht wird. Bislang fallen mehr Sozialwohnungen aus der Bindung, als neue entstehen. 2017 gab es knapp 15.900 öffentlich geförderte Wohnungen in Düsseldorf, zehn Jahre zuvor waren es gut 10.000 mehr. Der Anteil am Gesamtbestand der Wohnungen in der Stadt liegt nur noch bei 4,4 Prozent. Obgleich seit einigen Jahren das Handlungskonzept Wohnen gilt, hält sich der Zuwachs bei den Sozialwohnungen in Grenzen. 2016 und 2017 wurden 2014 bzw. 2017 Wohnungen in der Landeshauptstadt fertiggestellt (OB Geisel hatte sich 3000 vorgenommen), davon waren 118 und 156 Sozialwohnungen.
„Genehmigte Wohnungen bedeuten ja nicht, dass auch gleich gebaut wird“, sagt Zaum, der dennoch von einem Plus ausgeht. Dieses Jahr habe es hohe Voranmeldungen von Bauherren für Sozialwohnungen gegeben, und zwar in Höhe von bis zu 90 Millionen Euro, was bis zu 400 Sozialwohnungen bedeute. Mit dem Land laufe ein Förderprogramm mit jährlichen Zuschüssen von 44 Millionen Euro, es sei immer auch eine Erhöhung der Mittel möglich. Ab 2019 müsse das Programm verlängert werden, die Stadt sei hier in Gesprächen. Die avisierten neuen Bundeszuschüsse würden rund 300 Millionen Euro zusätzlich nach NRW spülen, der Fördertopf des Landes umfasse 1,1 Milliarden Euro.
Wann wird die Bergische Kaserne frei?
Dezernent Zaum geht davon aus, dass der Hauptteil der Kaserne nächstes Jahr freigemacht wird, der kleinere Teil, noch reserviert für einen Mobilmachungsstützpunkt, 2020. Die Stadt hat ein Vorkaufsrecht und es dann in der Hand, dass tatsächlich günstiger Wohnraum entsteht – anders als beim Glasmacherviertel, wo der private Investor Patrizia das Areal mit einem horrenden Aufschlag für weit über 120 Millionen Euro weiterverkauft hat. Der Bund hat weitere zehn Liegenschaften in Düsseldorf, darunter die Standortverwaltung am Mörsenbroicher Weg, aber im Rathaus geht man aktuell nicht davon aus, dass diese aufgegeben wird.