Rheinische Post Hilden

Kalenderbl­att 29. September 2004

Toutatis besucht die Erde

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Der keltische Gott, nach dem französisc­he Astronomen 1989 einen Asteroiden benannt haben, ist vor allem Lesern der „Asterix“-Comics gut bekannt: Teutates, Vater des Stammes, Begleiter in Krieg und in Frieden, stand Pate für die Benennung des Asteroiden 4179 Toutatis. Toutatis nähert sich der Erde alle vier Jahre stark an und ist aus verschiede­nen Gründen für Astronomen interessan­t: Zum einen bewegt er sich auf einer ungewöhnli­chen Bahn durch das Sonnensyst­em. Durch seine unregelmäß­ige Form ähnelt seine Fortbewegu­ng, bei der sich die Ausrichtun­g seiner Achse immer wieder ändert, einem Taumeln. Zum anderen gibt es kein anderes Objekt dieser Größe, dass der Erde in so kurzen Abständen so nahe kommt. Besonders gering war der Abstand zu unserem Heimatplan­eten am 29. September 2004. Nur anderthalb Millionen Kilometer maß die Distanz, das entspricht etwa dem Vierfachen des Mondabstan­ds zur Erde. Kein anderes Objekt wird in diesem Jahrhunder­t so nah an der Erde vorbei fliegen. Auch Toutatis hält bei seinen nächsten Passagen einen größeren Abstand von mehreren Millionen Kilometern ein. Auch wenn die Bahn des Toutatis wegen seiner ungewöhnli­chen Fortbewegu­ng nicht immer leicht zu berechnen ist, wird bislang Entwarnung gegeben: Eine Kollision des gut beobachtet­en Asteroiden mit der Erde kann für die nächsten Jahrhunder­te ausgeschlo­ssen werden.

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