Schröder feiert Hochzeit in Berlin
Der türkische Außenminister Çavusoglu wird zu der Feier im „Adlon“erwartet.
BERLIN Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder will seine Hochzeit mit der Südkoreanerin Soyeon Kim am Freitagabend im Berliner Nobel-Hotel „Adlon“noch einmal feiern. Das Paar hat sich bereits am 2. Mai in Seoul das Ja-Wort gegeben.
Neben Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel und Generalsekretär Lars Klingbeil wird auch der türkische Außenminister Mevlut Çavusoglu zu der Hochzeitsfeier erwartet. Schröder hat gute Verbindungen zur türkischen Regierung. Er war auch in die Verhandlungen um die Freilassung des Journalisten Deniz Yücel sowie des Menschenrechtlers Peter Steudtner zu Jahresbeginn einbezogen. Çavusoglu lobte damals Schröders Verhandlungsgeschick und dessen positive Rolle für das deutsch-türkische Verhältnis. Schröder interveniere in guter und positiver Weise, „wann immer es Turbulenzen in der Beziehung“gebe.
Ein Stelldichein der Autokraten soll Schröders Hochzeitsfeier in Berlin aber nicht werden. Eine Frage des Magazins „Stern“, ob denn auch der russische Präsident Wladimir Putin auf seiner Gästeliste stehe, verneinte der 74-Jährige und erklärte, ein Staatschef bedeute „zu viel Buhei“. Putin gilt als enger Freund Schröders. Nach dem Ende seiner Kanzlerschaft 2005 wurde er unter anderem Aufsichtsratsvorsitzender des russischen Energie-Staatskonzerns Rosneft. Für seine engen Verbindungen zur russischen Staatsmacht wird Schröder vielfach kritisiert. Auch in seiner eigenen Partei, der SPD, ist man wegen seiner engen Kontakte zu und fehlender Kritik an der russischen Regierung auf Distanz zu ihm gegangen.
Für Gerhard Schröder ist die Verbindung mit Kim die fünfte Ehe. Für die 48-Jährige ist es die zweite. Zuletzt war der Alt-Kanzler mit der früheren Journalistin und heutigen SPD-Politikerin Doris Schröder-Köpf verheiratet, die er 1997, ein Jahr vor dem Beginn seiner Kanzlerschaft, ehelichte. Schröder-Köpf und Schröder haben zwei gemeinsame Adoptivkinder im Teenager-Alter.