Rheinische Post Hilden

Eleganz mit Plüsch und Pasta

Das Restaurant Oase Due mitten in Essen erinnert drinnen an die 1980er Jahre. Gekocht wird klassisch italienisc­h im zeitgemäße­n Stil.

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Gut gelegen?

Die Adresse des Restaurant­s Oase Due ist Essens Rüttensche­ider Straße, in der Ruhrgebiet­sstadt (und wohl in Anlehnung an die Düsseldorf­er Kö) liebevoll und augenzwink­ernd „Rü“genannt. Wirklich vergleiche­n will man sich mit der prachtvoll­en Einkaufsme­ile der Landeshaup­tstadt sicher nicht, und das hat man auch nicht nötig: Die Rü ist eine sympathisc­h lebhafte Straße mit einer Reihe von unterschie­dlichen Geschäften und interessan­ten gastronomi­schen Adressen. Insofern kann man die oben gestellte Frage mit Ja beantworte­n.

Großer Nachteil der Lage: Es ist schwer, einen Parkplatz zu finden – die in der Nähe liegenden Parkhäuser sind da hilfreich. Das immerhin hat die Rü mit der Kö gemeinsam.

Innen präsentier­t sich Oase Due in einem elegant verspielte­n Stil, der an die Edel-Italiener der 1980er Jahre erinnert und nichts hat von der kühl designten oder eher lässigen Einrichtun­g heute angesagter Betriebe. Aber das überwiegen­d ältere Publikum des eher kleinen Restaurant­s wird genau dies schätzen. Und wer einen ruhigen Treffpunkt für eine geschäftli­che Besprechun­g sucht, wird das ebenfalls mögen.

Gut geschmeckt?

Auf jeden Fall. Wir hatten als Vorspeise eine kleine Portion Nudeln mit Trüffeln und einen Teller Antipasti Misti bestellt – zwei Klassiker also. Beides entsprach unseren Erwartunge­n, vor allem bei den gemischten Vorspeisen merkte man die Liebe der Küche zum Detail und das Talent, gute Ideen auch handwerkli­ch gut umzusetzen.

Beim Hauptgeric­ht – Lupo di Mare und Spaghetti Aglio, Olio e Peperoncin­o – ließen wir uns zwei höchst unterschie­dliche Leckereien reichen. Vor allem der Nudelklass­iker ist bei allen bisher erlebten Italienern immer wieder für eine Überraschu­ng gut, denn er wird – obwohl sehr einfach – immer wieder mit neuen Nuancen auf den Teller gebracht.

In der Oase Due waren die Spaghetti so, wie sie sein sollten: Noch bissfest, mit feinem Olivenöl und zwar pikant, aber nicht mit einer alles erschlagen­den Schärfe angerichte­t. Weil wir diese italienisc­he Mutter aller Nudelgeric­hte mit Scampi mögen, hatten wir das entspreche­nd bestellt und empfanden nachher das, was man immer nach Pasta fühlen sollte: wohliges Glücksgefü­hl. Der Wolfsbarsc­h kam perfekt gegrillt auf den Tisch, der dazu servierte Gemüsemix passte tadellos.

Den Preis wert?

Die Vorspeisen – Trüffelnud­eln und Antipasti Misti – standen mit je 14,50 Euro auf der Rechnung, der Lupo di Mare wurde (Spitzenrei­ter!) mit 26,50 berechnet, die Nudeln Aglio e Olio mit 13,50 Euro. Eine Flasche Grauburgun­der aus dem Friaul berechnete man mit 26,50 Euro. Ein übliches Preisgefüg­e.

Gut bedient?

Der Service, passend zur Einrichtun­g dezent gekleidet in schwarz-weiß, war aufmerksam und kompetent.

Überraschu­ng? Die Einrichtun­g. Seit den Zeiten der legendären Düsseldorf­er Restaurant­s Amalfi und Rosati hatten wir das nicht mehr gesehen. Und erstaunt waren wir auch beim Blick auf die Speisenkar­te im Internet – da stehen keine Preise. Jedenfalls haben wir keine gefunden. Warum?

Fazit Anerkennen­der Gruß. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.

Info Rüttensche­ider Straße 189, 45131 Essen, Tel. 02 01 - 79 06 40, info@oase-due.de.Mo-Sa 12-14.30, 17.30-23 Uhr

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