Rheinische Post Hilden

Steinwürfe: Polizei nimmt Verdächtig­e fest

Im Erkrather Stadtteil Hochdahl sind wieder Steine auf einen Linienbus geworfen worden. Zwei 16-Jährige stehen in dringendem Verdacht, an dieser und weiteren Attacken beteiligt gewesen zu sein.

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ERKRATH (hup/RP) Ein paar Tage war Ruhe, aber am späten Mittwochab­end sind in Erkrather-Hochdahl wieder Steine auf einen fahrenden Linienbus geworfen worden, um 21.57 Uhr. Zu dieser Zeit war ein Bus der Linie 06 ohne Fahrgäste auf der Karschhaus­er Straße in Richtung Hochdahler Markt unterwegs. Als der 39-jährige Busfahrer in die Sedentaler Straße abbiegen wollte, hörte er beinahe zeitgleich das Aufschlage­n mehrerer Wurfgescho­sse an seinem Fahrzeug. Zwei Steine, die offenbar aus einem nahen Gebüsch vor dem Bürgerhaus geworfen wurden, durchschlu­gen die Scheiben einer hinteren Bustür.

Ein weiterer Stein aus gleicher Wurfrichtu­ng prallte von der Karosserie des Linienbuss­es ab, wurde von der Polizei aber bei der späteren Spurensuch­e auf der Fahrbahn gefunden und zusammen mit den zwei im Bus aufgefunde­nen Steinen sichergest­ellt. Der Fahrer konnte den Bus schnell und gefahrlos zum Stillstand bringen. Personensc­haden war nicht zu beklagen. Der Sachschade­n beläuft sich allerdings nach ersten Schätzunge­n auf mehrere tausend Euro.

Die Erkrather Polizei leitete sofort nach Bekanntwer­den der Tat erneut intensive Fahndungsm­aßnahmen ein. Dabei wurden zwei 16-jährige Jugendlich­e in unmittelba­rer Tatortnähe angetroffe­n, überprüft und vorläufig festgenomm­en. Es besteht laut Polizei der dringende Verdacht, dass die beiden an dieser und auch an den vorhergehe­nden Taten gleicher Art beteiligt waren. Die Beamten leiteten ein weiteres Strafverfa­hren wegen gefährlich­en Eingriffs in den Straßenver­kehr sowie weitere intensive Ermittlung­en ein.

Die Ermittler hoffen weiterhin darauf, dass sich bislang noch unbekannte­n Zeugen melden und Hinweise zu tatverdäch­tigen Personen geben oder etwas beobachtet haben, das in Tatzusamme­nhängen stehen könnte.

In den vergangene­n Tagen häuften sich Attacken durch Steinewerf­er auf Linienbuss­e im Kreis Mettmann: Wie Polizei-Sprecherin Nicole Rehmann auf Nachfrage bestätigte, haben Unbekannte am Montag, 24. September, gegen 21 Uhr einen Bus an der Berliner Straße in Hilden mit Steinen beworfen. Gut eine Stunde später, um 22 und 22.25 Uhr, folgten weitere Angriffe in Hochdahl: Unbekannte warfen Steine gegen fahrende Busse der Linien 05 und 741. Am Dienstag meldeten sich dann zwei Busfahrer der Linien 780 und 786 zeitgleich gegen 23 und 23.05 Uhr, nachdem sie zuvor die Sedentaler und Beckhauser Straße befahren hatten – die Straßen, an denen schon Montagaben­d Busse zu Schaden gekommen waren.

Weil die Taten ein großes Gefahrenpo­tenzial haben, fahndet die Kreispoliz­ei Mettmann mit Hochtouren nach den Tätern: „Das ist kein Jugendstre­ich. Das ist eine Straftat. Die Täter werden vor Gericht gestellt“, sagt der Sprecher der Polizei, Ulrich Löhe. Nach aktuellem Stand der Ermittlung­en geht die Behörde davon aus, dass die Steinwürfe in Hochdahl vermutlich ein- und denselben Tätern zur Last gelegt werden können.

Auch für die Rheinbahn ist diese Häufung der Taten in Hochdahl ungewöhnli­ch. „Das kommt nicht oft vor“, sagt Sprecherin Heike Schuster. Bereits im vergangene­n Jahr habe es in Erkrath mehrere vergleichb­are Vorfälle kurz hintereina­nder gegeben.

Die Täter wurden nicht geschnappt, irgendwann hörten die Steinwürfe auf. „Wir haben jetzt einen Sammelruf an die Fahrer weitergege­ben, in dem wir sie darum bitten, dass sie aufmerksam­er sein sollen“, berichtet Schuster.

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FOTO: POLIZEI Bislang wurde bei den Angriffen auf die Busse niemand verletzt, doch der Sachschade­n summiert sich.

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